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Literatur im Unterricht. Texte der Gegenwartsliteratur für die Schule 2/2023: Krieg. Repräsentationen in Literatur und anderen Medien der Gegenwartskultur (24.02.23)

Deadline Abstract
24.02.2023
Deadline Beitrag
30.06.2023

CFP Literatur im Unterricht. Texte der Gegenwartsliteratur für die Schule 2/2023

Krieg – Repräsentationen in Literatur und anderen Medien der Gegenwartskultur

Seit jeher erzählen Literatur und andere Medien vom Krieg: von Homers Odyssee bis zum Oscar-nominierten Kinofilm Im Westen nichts Neues (2022). Darstellungen kriegerischer Ereignisse und Akteure sowie die Schilderungen von Kriegsverläufen, ihrer Ursachen und Konsequenzen des Krieges verfügen über eine lange literaturgeschichtliche Tradition in unterschiedlichen literarischen Gattungen und Genres. Vor allem führt die Literatur mit ästhetischen Mitteln Erfahrungen des Leides und der Verwüstung vor Augen, die durch Kriege hervorgerufen werden. Zugleich stellen literarische Texte und andere Medien, die vom Krieg erzählen, durch ihre ästhetischen Verfahren auch Distanz zum Erzählten bzw. zum Dargestellten her, sie rücken schreckliche Ereignisse und Gewalt in die Ferne und ermöglichen so unterschiedliche Modi der Rezeption. Mittlerweile hat die Realität die Fiktionen des Krieges in der Literatur und in anderen Medien auf erschütternde Weise eingeholt. Russlands fürchterlicher Angriffskrieg auf die Ukraine verändert den Blick auf die in Literatur und anderen Medien dargestellten Kriege. Dabei wird auch deutlich, dass Kriege und das mit ihnen verbundene Leid häufig erst dann ins gesellschaftliche Bewusstsein gelangen, wenn sie sich in unmittelbarer Nähe ereignen. Dem muss jedoch die Einsicht entgegenstehen, dass Kriege im globalen Kontext stets präsent sind.

In Bezug auf Literatur und andere Medien der Gegenwartskultur stellen sich daher bereits bekannte Fragen mit neuer Dringlichkeit. Welches Wissen über den Krieg an sich sowie über historische und aktuelle Kriegsereignisse ist in Literatur eingeschrieben? Wie wird Krieg in sprachlicher oder bildlicher Vermittlung greifbar? Wie gelingt es Literatur und anderen Medien, den Krieg bei allem Grauen zum Gegenstand ästhetischen Interesses zu stilisieren und positive wie auch negative Held:innen-Figuren zur etablieren? Und schließlich: Kann und soll das literarische und mediale Erzählen vom Krieg zum Gegenstand literarischen und werteorientierten Lernens im Literaturunterricht werden?

Das Themenheft der Zeitschrift Literatur im Unterricht. Texte der Gegenwartsliteratur für die Schule möchte literarische und mediale Verhandlungen des Krieges in ihrer facetteneichen, auch populärkulturellen Breite in den Blick nehmen. Dabei soll einerseits nach den medienspezifischen Formen, historischen Traditionslinien und Kontexten von Kriegsthematisierungen und Kriegsdarstellungen gefragt werden. Andererseits soll es auch um das gesellschaftliche Resonanzspektrum von medial vermittelten Kriegen gehen, das von Faszination über Grauen bis zu Verleugnung, Verdrängung oder Vergessen reicht. Berücksichtigt werden sollen möglichst vielfältige und populäre Medien: vom gegenwartsliterarischen Roman, über Graphic Novels und Comics, die TV-Serie oder den populären Kinofilm (z.B. vom realistischen Kriegsfilm bis zum kriegerischen Geschehen im Marvel- oder DC-Universum) bis zum Theater oder dem digitalen Spiel und anderen medialen Formen.

Beiträge in folgenden Bereichen sind erwünscht, wobei eine Erweiterung des thematischen Spektrums jederzeit möglich ist:

  • Beiträge, die didaktische Perspektiven auf Kriegsdarstellungen in der Gegenwartsliteratur in ihrer ganzen medialen Breite (z.B. Text, Film, Serie, Hörspiel, Bilderbuch/Comic/Graphic Novel, digitales Spiel etc.) entwickeln, ggf. auch mit historischer Perspektivierung bzw. mit historischem Vergleich.
  • Beiträge die exemplarisch den aktuellen Forschungsstand zur literarisch-medialen Verhandlung von Krieg illustrieren.
  • Konkrete literatur- und mediendidaktische Anregungen für den Unterricht aller Schulformen und Jahrgangsstufen.

Erwünscht sind Beiträge im Umfang von ca. 32.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen).

Kurze Abstracts mit bio-bibliographischer Notiz werden per Mail bis zum 24.02.2023 erbeten an die Schriftleitung: Dr. Inger Lison (i.lison@tu-braunschweig.de)

Die fertiggestellten Beiträge sollen bis zum 30.06.2023 vorliegen.

Redaktionskontakt

Prof. Dr. Jan Standke

Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Literatur

TU Braunschweig

Institut für Germanistik

Bienroder Weg 80

D-38106 Braunschweig

j.standke@tu-braunschweig.de

Tel.: +49 531 391 8666

Quelle der Beschreibung: Information des Anbieters

Forschungsgebiete

Literaturdidaktik, Intermedialität, Stoffe, Motive, Thematologie, Literatur des 20. Jahrhunderts, Literatur des 21. Jahrhunderts

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ISSN: 1615-6447

Ansprechpartner

Datum der Veröffentlichung: 03.02.2023
Letzte Änderung: 03.02.2023