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  1. Überlegungen zu Entstehung, Begriff und Methode von Aby Warburgs Bilderatlas
    Published: 10.08.2018

    Der Kunst- und Kulturhistoriker Aby Warburg zählt zu den Ahnherren der Bildwissenschaft, die in Frankreich, Deutschland und den USA ihre wichtigsten Vertreterinnen und Vertreter hat. Er ist sogar ihr erster Wortführer in Methode und Programm gewesen.... more

     

    Der Kunst- und Kulturhistoriker Aby Warburg zählt zu den Ahnherren der Bildwissenschaft, die in Frankreich, Deutschland und den USA ihre wichtigsten Vertreterinnen und Vertreter hat. Er ist sogar ihr erster Wortführer in Methode und Programm gewesen. Sein Interesse galt nicht nur Kunstwerken, sondern Bildern und ihren Wirkungen überhaupt. Er analysierte Gemälde Botticellis und Manets ebenso wie Briefmarken und Plakate. Überall fand Warburg Gesten und Gebärden, in denen tiefste Trauer oder höchster Triumph ausgedrückt waren und die Szenen mörderischer Verfolgung oder schützender Sorge zeigten. In seinem Dürer-Vortrag von 1905 fand er dafür den Begriff "Pathosformel", in der psychische Energie gebunden sei und die "archäologisch getreu" nachgewiesen werden könne. Pathosformeln wurden zum Instrument seiner kulturgeschichtlich weit ausholenden Studien. Warburg zufolge ist in Pathosformeln seit der Antike der Weg darstellbar, der "aus dem stereometrisch gestaffelt gedachten Aufstiegsraum der Seele" – wie ihn die Mystiker aller Religionen kennen – zum "unendlichen Raum" führe, den er selbst den "mathematischen und psychotechnischen Denkraum" nannte. Er hat ihn auf der dritten der programmatischen Tafeln des Bilderatlasses dargestellt. Dieser Weg war für ihn gleichbedeutend mit der Befreiung des Menschen aus Dämonenfurcht und Sternenglauben, aus Abhängigkeit und Angst. Endlich los kommen müssen wir (so Warburgs Appell) von der dämonischen Seite der heidnischen Götter, die die Rückenansicht ihrer olympischen Heiterkeit ist! In ihnen seien Logik und Magie vereint, die sich "wie Tropus und Metapher" verhielten, die "auf einem Stamme geimpfet blühten ". Warburg suchte nach dem unklassischen, weil ganz auf die Gegenwart bezogenen Nachleben der Antike in Wort und Bild.

     

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    Content information: free
    Source: CompaRe
    Language: German
    Media type: Article
    Format: Online
    DDC Categories: 700; 800
    Collection: Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL)
    Subjects: Warburg, Aby Moritz; Bilderatlas Mnemosyne; Pathosformel
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  2. Vorbemerkungen zu: Karlheinz Barck, "Leonardo-Effekte"

    Am 30. September 2012 ist der Romanist und Kulturwissenschaftler Karlheinz Barck, den alle Freunde "Carlo" nannten, in Berlin gestorben. Zu seinem Angedenken erscheint nachfolgend der bislang unveröffentlichte Text ‚Leonardo-Effekte: Perspektiven aus... more

     

    Am 30. September 2012 ist der Romanist und Kulturwissenschaftler Karlheinz Barck, den alle Freunde "Carlo" nannten, in Berlin gestorben. Zu seinem Angedenken erscheint nachfolgend der bislang unveröffentlichte Text ‚Leonardo-Effekte: Perspektiven aus der Differenzierung von Natur- und Geisteswissenschaften‘. Ursprünglich war dieser Text als erster von insgesamt vier Beiträgen gedacht, die den Themenschwerpunkt eines Hefts von 'NTM. Zeitschrift für Geschichte der Wissenschaften, Technik und Medizin' bilden würden. Sie sollten ein zusammenhängendes Ergebnis des von 2001-2005 am Berliner Zentrum für Literaturforschung (so der damalige Name) laufenden Forschungsprojekts "Leonardo-Effekte. Exemplarische Konstellationen aus der Trennungsgeschichte von Natur- und Geisteswissenschaften: 1800 - 1900 - 2000" darstellen. Während die Texte von Christina Brandt, Mai Wegener und Caroline Welsh (der drei Mitarbeiterinnen am Projekt) einem Peer-review-Verfahren unterzogen wurden und im zweiten und dritten Heft der genannten Zeitschrift 2009 erschienen, stockte die Bearbeitung von Carlos Text, sodass er hier zum ersten Mal abgedruckt wird.

     

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    Content information: free
    Source: CompaRe
    Language: German
    Media type: Article
    Format: Online
    DDC Categories: 800; 840; 860
    Collection: Passagen Verlag, Weimarer Beiträge
    Subjects: Barck, Karlheinz
    Rights:

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  3. Rom : Topographie und Theater der Märtyrer
    Published: 30.11.2016

    Freud soll als Theoretiker des Gedächtnisses produktiv gemacht werden. Was sich seinem Bild Roms methodisch abgewinnen lässt, ist als Aufhebung zeitlicher Struktur auch deren Überführung in räumliche Schichten. Wenn alles simultan ist, so gibt es... more

     

    Freud soll als Theoretiker des Gedächtnisses produktiv gemacht werden. Was sich seinem Bild Roms methodisch abgewinnen lässt, ist als Aufhebung zeitlicher Struktur auch deren Überführung in räumliche Schichten. Wenn alles simultan ist, so gibt es keine Abfolge, und die Analyse kann darum nicht von Entwicklungen, sondern von Schauplätzen sprechen. Diesen kommt in der kulturwissenschaftlichen Arbeit eine herausragende Bedeutung zu, auch die folgende Untersuchung zu Geschichten und Gestalten einer Märtyrerin: der Heiligen Cäcilie, zu ihren narrativen und pikturalen bzw. plastischen Figurationen wird Freuds Modell folgen. Auch bedingt dies eine Darstellungsweise, die - wie schon diese methodischen Überlegungen - über Umwege führt. Nicht zuletzt lässt Freuds implizite Idee einer häretischen Form der Auferstehung der Toten, die ins Bild der 'Ewigen Stadt' eingetragen ist, auch die väterlichen Heilsversprechen als labil erscheinen, sodass es nicht ausgemacht ist, was passiert, wenn die Toten ihre Gräber verlassen.

     

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    Content information: free
    Source: CompaRe
    Language: German
    Media type: Part of a book; Part of a book
    Format: Online
    ISBN: 978-3-7705-5076-0
    DDC Categories: 700; 800
    Collection: Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL)
    Subjects: Rom; Cäcilia <Heilige>; Märtyrer; Legende; Fortleben; Kulturgeschichte; Künste; Literatur; Metamorphose; Cenci, Beatrice; Katakombe; Auferstehung
    Rights:

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  4. Robert Eisler: "Orphisch-dionysische Mysteriengedanken in der christlichen Antike" : Vor-, Nach- und Nebengeschichten eines Vortrags
    Published: 18.10.2023

    Robert Eisler (1882-1949) hatte sich bereits des Öfteren und vorwiegend in englischer Sprache zu Orpheus zu Wort gemeldet. Seit dem Dritten Internationalen Kongress für Religionsgeschichte in Oxford 1908 trat er regelmäßig in England auf. Schließlich... more

     

    Robert Eisler (1882-1949) hatte sich bereits des Öfteren und vorwiegend in englischer Sprache zu Orpheus zu Wort gemeldet. Seit dem Dritten Internationalen Kongress für Religionsgeschichte in Oxford 1908 trat er regelmäßig in England auf. Schließlich war es Eislers Buch "Orpheus - The Fisher" (1921), das den Anlass für eine Einladung an die KBW gab. Fritz Saxl (1890-1948) war durch das Buch auf ihn aufmerksam geworden, weil auch er in seinen Arbeiten Kunst- und Religionsgeschichte zusammenbringen wollte. [...] Eisler lebte in Metropolen wie Wien und Paris, aber auch lange Zeit in der Provinz - etwa in Feldafing am Starnberger See in Bayern oder in Unterach am Attersee in Oberösterreich. Er provozierte heftige Debatten, weil er die Dinge unorthodox anfasste, und das nicht nur beim akademischen Establishment, dem er nie angehörte, sondern auch allgemein seinem Lesepublikum gegenüber, dessen Selbstgewissheiten er gerne irritierte.

     

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    Content information: free
    Source: CompaRe
    Language: German
    Media type: Part of a book; Part of a book
    Format: Online
    ISBN: 978-3-8353-8018-9; 978-3-8353-5345-9
    DDC Categories: 800
    Collection: Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL)
    Subjects: Eisler, Robert; Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg; Religionsgeschichte <Fach>
    Rights:

    creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/deed.de

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  5. Paulinische Feindschaft : Korrespondenzen von Jacob Taubes und Carl Schmitt
    Published: 23.02.2017

    Jacob Taubes (1923-1987) und Carl Schmitt (1888-1985) zählen zu den umstrittenen, aber auch faszinierenden intellektuellen Figuren der Bundesrepublik: hier der jüdische Denker und Religionsphilosoph, ausgewiesener Kenner der apokalyptischen... more

     

    Jacob Taubes (1923-1987) und Carl Schmitt (1888-1985) zählen zu den umstrittenen, aber auch faszinierenden intellektuellen Figuren der Bundesrepublik: hier der jüdische Denker und Religionsphilosoph, ausgewiesener Kenner der apokalyptischen Strömungen in Judentum, Christentum, Gnosis samt ihren Folgen, die - nicht nur im christlichen Sinn - Filiationen innerhalb der Antike und ihres Nachlebens darstellen, dort der katholische Autor und Staatsrechtler, bekannt als Wortführer politischer Theologie, berüchtigt für seinen "aufhaltsamen Aufstieg zum 'Kronjuristen'" (Mehring) des Nationalsozialismus - ein Umstand, der sein Werk bis heute tief verschattet. Taubes und Schmitt haben polarisiert und tun es immer noch. Zu Lebzeiten provozierten sie durch ein Verhalten, das vielen als gemein, willkürlich, oft auch irritierend erschien, weil es übliche akademische Kabalen und Winkelzüge auf brüske Weise überschritt. Auch ergriffen sie rücksichtslos Partei, selbst bis zur fast völligen Isolierung: etwa wenn sich Schmitt 1933 als einziger aus der Kölner Juridischen Fakultät weigerte, für den Kollegen Hans Kelsen zu sprechen, als dieser von den Nationalsozialisten entlassen worden war (vgl. Rüthers), etwa wenn Taubes sich in erbitterte, persönliche Verletzungen bereitwillig in Kauf nehmende, akademische Kämpfe verstrickte, die er Ende der 1970er Jahre am notorischen Fachbereich 11 der Freien Universität Berlin [im Folgenden: FU] gegen nahezu alle führte. Doch verstanden es beide auch, geistig anzuziehen und intellektuell anzuregen, wenn sie Debatten begannen oder in sie eingriff en und Ideen aufnahmen, eben eine akademische Kardinaltugend aufs Beste beherrschten: das Verknüpfen von Wissen zwischen den Fächern, um persönliche oder sachliche Verbindungen für neue Fragen produktiv zu machen. Gerade durch die Missachtung gesetzter Grenzen ihrer jeweiligen Disziplin vermochten sie zu einer reicheren Erkenntnis vorzudringen. Darin sind sie Pioniere: Schmitt am Schnittpunkt von staatlichem Recht und christlicher Religion, Taubes in den Konstellationen jüdisch-christlicher Debatten jenseits aller konfessionell betriebenen Bemühungen um Dialog und Versöhnung. Weil ihr Einsatz als Denker - ungeachtet von Eskapaden und Eklats - ein geistig-existentieller war, wirken ihre Impulse weiter, in den letzten Jahren sogar zunehmend, davon zeugen die amerikanischen Übersetzungen, die viele ihrer Schriften und Texte erfahren haben, davon zeugt das Interesse, das sie gerade bei Jüngeren in Europa, Israel und den USA finden, die Philosophie, Jüdische Studien, Kultur-, Literatur-, Religionswissenschaft betreiben.

     

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    Content information: free
    Source: CompaRe
    Language: German
    Media type: Part of a book; Part of a book
    Format: Online
    ISBN: 978-3-7705-4706-7
    DDC Categories: 100; 200; 340
    Collection: Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL)
    Subjects: Schmitt, Carl; Taubes, Jacob; Briefsammlung
    Rights:

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