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  1. "A fallen man" : leidenschaftlicher Geschlechtertwist in Camille
    Published: 18.01.2017

    1996 gab es auf dem jährlich in Bologna stattfindenden Festival 'Il Cinema Ritrovato' eine Retrospektive zu Rudolph Valentino. In meinen Aufzeichnungen finde ich den Eindruck von Valentino in 'Camille' notiert. Ich erinnere mich, wie ich hingerissen,... more

     

    1996 gab es auf dem jährlich in Bologna stattfindenden Festival 'Il Cinema Ritrovato' eine Retrospektive zu Rudolph Valentino. In meinen Aufzeichnungen finde ich den Eindruck von Valentino in 'Camille' notiert. Ich erinnere mich, wie ich hingerissen, ergriffen war von einer Geste des Sich-fallen-Lassens vor der Geliebten, an der Geliebten. Eine Geste, von der ich versuchsweise sagen könnte, dass sich in ihr absolute Verehrung und vollständige physische Hingabe mischen. Doch ist jede Deutung unzureichend, denn die Geste ergreift mich schließlich ganz physisch, wird in der Ergriffenheit unbegreiflich. Ich suchte das damals notierte Phänomen auf einer kümmerlichen DVD-Reproduktion des Films wieder auf. Es ist der Moment, da sich der Held des Films, Armand/Valentino, aus seiner Befangenheit in noch unerwiderter Liebe auf einmal löst - jedoch eben nicht, um zu handeln, vielmehr um sich erschütternd in seiner Ohnmacht zu offenbaren. Wenn er Marguerites/Nazimovas Knie unter dem kostbaren Stoff des Kleides umfasst, den Kopf an diesen Schleier über der Haut lehnt oder schmiegt, dann hat er in der Bewegung zuvor schon auf unerhörte Weise unbedingtes erotisches Verlangen mitgeteilt. Derart ist dieser Körper, diese männliche Person, die wir sehen, dem Begehren ausgeliefert, dass jeder Akt unmöglich wird. Wohin sollte er sich auch richten? Nach außen, auf die Frau, oder auf dies Ungeheure im Innern? Was bleibt, ist das Sich-fallen-Lassen in die Passivität, in ein Niedergleiten an der Oberfläche von Marguerite, das zugleich ein Hineingleiten in das eigene Innerste ist. 'A fallen man' - der Film verweilt bei dem hingegebenen Valentino. Das löst eine Fülle von Assoziationen aus: Ein Geschlechterwechsel scheint auf - nicht die Frau, der Mann gibt sich hin, wird ein Gefallener, prostituiert sich als Schauspieler (etwas, was Fans wie Kritiker an Valentino bemerkt haben) -, ebenso erscheint eine Empathie des Mannes mit der Prostituierten. Im Kino, anders als in Alexandre Dumas' Roman, teilt sich die Anteilnahme nicht durch viele Worte mit, sondern durch Mimesis.

     

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    Content information: free
    Source: CompaRe
    Language: German
    Media type: Part of a book; Part of a book
    Format: Online
    ISBN: 978-3-7705-5006-7
    DDC Categories: 791
    Collection: Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL)
    Subjects: Verfilmung; Leidenschaft; Geschlechterrolle <Motiv>; La dame aux camélias; Rezeption
    Rights:

    publikationen.ub.uni-frankfurt.de/home/index/help

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    info:eu-repo/semantics/openAccess

  2. "Am sausenden Webstuhl der Zeit" : as tramas extemporâneas na Viagem à Itália de Goethe "Am sausenden Webstuhl der Zeit" : untimely wefts on Goethe's Italian journey
    Published: 24.07.2017

    O biênio de 2016-2017 marca o duplo centenário da publicação original da Viagem à Itália, de Goethe. Depois de décadas de distância, Goethe finalmente publica esse que seria seu testemunho formativo, a autobiografia de uma transformação radical. A... more

     

    O biênio de 2016-2017 marca o duplo centenário da publicação original da Viagem à Itália, de Goethe. Depois de décadas de distância, Goethe finalmente publica esse que seria seu testemunho formativo, a autobiografia de uma transformação radical. A história do texto e da viagem que lhe deu origem revela, porém, que esse enredo não é tão simples e unidirecional, mas está permeado de hesitações e retomadas, cenas míticas e retornos anacrônicos. A intenção desse artigo é mapear, assim, as múltiplas camadas - para usar o modelo geológico de Reinhart Koselleck - de tempo e, principalmente, de extemporaneidade que se entretecem no relato italiano. Pretendemos chamar a atenção para algumas (outras) riquezas da obra goethiana: seu intenso páthos memorativo, sua oposição aos grandes de seu século, sua entronização na literatura alemã, entre outras. The biennium 2016-2017 marks the bicentenary of the original publication of Goethe's Italian Journey. After decades, Goethe finally issues the last testimony of his Bildung, the autobiography of a radical transformation. Yet, the history of the text and of the original journey reveals that this story is far from being as simple and unidirectional as it seems, but is imbued with hesitations and retakes, mythical scenes and anachronous returns. This article's aim is to map out the multiple layers - utilizing Reinhart Koselleck's geological model - of time and, mainly, of untimeliness that are interwoven in Goethe's Italian report. We intend to draw attention to some (other) treasures of Goethe‟s work: its strong memorial pathos, its opposition to great men and works of his time, its enthronement in German literature, among others.

     

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    Content information: free
    Source: CompaRe
    Language: Portuguese
    Media type: Article
    Format: Online
    DDC Categories: 830
    Subjects: Goethe, Johann Wolfgang von; Italienische Reise; Koselleck, Reinhart; Geschichtsdenken; Italien; Reise
    Rights:

    creativecommons.org/licenses/by-nc/3.0/de/deed.de

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    info:eu-repo/semantics/openAccess

  3. "Delta" in der stilometrischen Autorschaftsattribution

    Der Artikel stellt aktuelle stilometrische Studien im Delta-Kontext vor. Diskutiert wird, warum die Verwendung des Kosinus-Abstands zu einer Verbesserung der Erfolgsquote führt; durch Experimente zur Vektornormalisierung gelingt es, die... more

     

    Der Artikel stellt aktuelle stilometrische Studien im Delta-Kontext vor. Diskutiert wird, warum die Verwendung des Kosinus-Abstands zu einer Verbesserung der Erfolgsquote führt; durch Experimente zur Vektornormalisierung gelingt es, die Funktionsweise von Delta besser zu verstehen. Anhand von mittelhochdeutschen Texten wird gezeigt, dass auch metrische Eigenschaften zur Autorschaftsattribution eingesetzt werden können. Zudem wird untersucht, inwieweit die mittelalterliche, nicht-normierte Schreibung die Erfolgsquote von Delta beeinflusst. Am Beispiel von arabisch-lateinischen Übersetzungen wird geprüft, inwieweit eine selektive Merkmalseliminierung dazu beitragen kann, das Übersetzersignal vom Genresignal zu isolieren. In this article, we present current stylometric studies on Delta. (1) We discuss why the use of cosine similarity improves the rate of success; our experiments on vector normalization lead to a better understanding of how Delta works. (2) Based on a corpus of Middle High German texts, we show that metrical properties can also be used for authorship attribution. The degree to which Delta is influenced by non-normalized medieval spellings is also investigated. (3) Using a corpus of Arabic-Latin translations, we explore how selective feature elimination can be used to separate the translator signal from the genre signal.

     

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    Content information: free
    Source: CompaRe
    Language: German
    Media type: Article
    Format: Online
    DDC Categories: 510; 800
    Subjects: Autorschaft; Literaturwissenschaft; Literarischer Stil
    Rights:

    creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.de

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    info:eu-repo/semantics/openAccess

  4. "Die Unfähigkeit zu Trauern" : Geschichte einer Abwehr?
    Published: 14.11.2017

    Liest man heute, fünfzig Jahre nach der Erstveröffentlichung, Alexander und Margarete Mitscherlichs "Die Unfähigkeit zu trauern", so kann man überrascht werden. Das Buch ist ein Klassiker und sein Titel zum Schlagwort geworden: für die Verzögerung... more

     

    Liest man heute, fünfzig Jahre nach der Erstveröffentlichung, Alexander und Margarete Mitscherlichs "Die Unfähigkeit zu trauern", so kann man überrascht werden. Das Buch ist ein Klassiker und sein Titel zum Schlagwort geworden: für die Verzögerung der Vergangenheitsbewältigung, für die Verspätung, mit der sich die Deutschen mit den Verbrechen des Nationalsozialismus auseinandergesetzt haben, für den Unwillen, deren Opfer anzuerkennen. Im Buch liest sich das allerdings etwas anders, denn dass die Deutschen nicht getrauert hätten, bezieht sich nicht primär - wie wir wohl erwarten würden - auf die Opfer

     

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    Content information: free
    Source: CompaRe
    Language: German
    Media type: Part of a periodical; Part of a periodical
    Format: Online
    ISBN: https://doi.org/10.13151/zfl-blog/20171114-01
    DDC Categories: 150; 800; 943
    Collection: Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL)
    Subjects: Mitscherlich, Alexander; Mitscherlich, Margarete; Die Unfähigkeit zu trauern; Psychanalyse; Theorie
    Rights:

    creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de/deed.de

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    info:eu-repo/semantics/openAccess

  5. "Ein toter Körper mit mechanischen Reflexen" : gewalttätige Sexualität und semiotischer Exzess in Pier Paolo Pasolinis 'Salò o le 120 giornate di Sodoma'
    Published: 17.07.2017

    Mit der Entgrenzung der Geschichtlichkeit bewegt sich Pasolini auf dem Sektor, der sein Filmschaffen - wenn auch in unterschiedlichen Variationen - wie ein roter Faden begleitet: dem Mythos. Allerdings handelt es sich nun um einen pervertierten... more

     

    Mit der Entgrenzung der Geschichtlichkeit bewegt sich Pasolini auf dem Sektor, der sein Filmschaffen - wenn auch in unterschiedlichen Variationen - wie ein roter Faden begleitet: dem Mythos. Allerdings handelt es sich nun um einen pervertierten Mythos, im Gegensatz zum archaischen Mythos, welchen Pasolini in 'Edipo Re' und 'Medea' noch in euphorischen Bildern gepriesen hatte. Die faschistische Pervertierung des Mythos in der Moderne dagegen, so führt zumindest 'Salò' vor Augen, transgrediere die Gewalt nicht mehr als Teil einer gemeinschaftlich begründeten Festivität und Verausgabung lebensfördernder Riten. Die heilige Gewalt des Mythos degeneriert in dem von Pasolini als ubiquitär verstandenen Faschismus zur ziellosen, heillosen Anarchie.

     

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    Content information: free
    Source: CompaRe
    Language: German
    Media type: Article
    Format: Online
    DDC Categories: 791; 800
    Collection: Synchron. Wissenschaftsverlag der Autoren
    Subjects: Pasolini, Pier Paolo; Salò o le 120 giornate di Sodoma
    Rights:

    publikationen.ub.uni-frankfurt.de/home/index/help

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    info:eu-repo/semantics/openAccess