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  1. Estética do futebol: Brasil vs. Alemanha

    In September of 1997, a group of German and Brazilian literary critics met at the University of São Paulo, in order to comment on the aesthetics of two great soccer schools. As our "basic text" we chose the match Germany vs Brazil (final score: 3 :... more

     

    In September of 1997, a group of German and Brazilian literary critics met at the University of São Paulo, in order to comment on the aesthetics of two great soccer schools. As our "basic text" we chose the match Germany vs Brazil (final score: 3 : 3; half-time score: 0 : 3), which took place in Washington, in June 1993, between the two tripte World Champions. Hans Ulrich Gumbrecht (Stanford University) proposed a philosophical reflection on football/Fußball, combined with a comparative analysis of soccer and American football. In both modalities he identified the magic phenomenon of "production of presence", which expresses itself through three functions: the ontological function (action vs nothing), the "epiphany of form" (the touch of genius) and the oscillation between finality and telos (linked to the mise-en-scène of intention and contingency). These three functions manifest themselves in both American football and soccer, but in different forms. Flávio Aguiar (University of Säo Paulo) pointed out the phenomenon of empty spaces and the occupation of space. Antonio Medina (University of São Paulo) contrasted the somewhat ontologic character of American football with the mimetic character of soccer, especially as played in Brazil, where the paradigm of masters and slaves is still present. José Miguel Wisnik (University of São Paulo) elaborated on the dialectics of production of presence (resistance against interpretation, "no-hermeneutics") and production of sense. In his reply, Gumbrecht explained that the concepts of empty and occupied space imply religious allusions (transcendental emptiness). Willi Bolle (University of São Paulo) raised the question of the extent to which the issue of aesthetics, seen from the perspective of American football and soccer, must be totally reconsidered. Im September 1997 trafen sich deutsche und brasilianische Literaturwissenschaftler in der Universität São Paulo, um den Stil zweier großer Fußball-Schulen zu kommentieren. Als "Textgrundlage" hatten wir das Spiel Deutschland : Brasilien ausgewählt (Endstand: 3 : 3; Halbzeitstand: 0: 3), das im Juni 1993 in Washington zwischen den seinerzeit dreifachen Weltmeistern ausgetragen worden war. Hans Ulrich Gumbrecht (Universität Stanford) schlug eine philosophische Reflexion über den Fußball vor, verbunden mit einer vergleichenden Analyse des Soccer und des American Football. In beiden Ballspielarten beobachtet er das magische Phänomen der "Produktion von Gegenwart". Sie tritt in drei Arten von Funktionen zu Tage – ontologische Funktion (die Aktion gegen das Nichts), die "Epiphanie der Form" (der geniale Spielzug) und Spannung zwischen Finalität und Telos (oder auch Inszenierung von Intentionalität und Kontingenz) –, die sich sowohl im Football wie im Fußball beobachten lassen, aber in ganz verschiedener Zusammensetzung. Flávio Aguiar (Universität São Paulo) hob in seinem Kommentar das Phänomen der leeren Spielräume und der Besetzung des Raums hervor. Antonio Medina (Universität São Paulo) setzte dem eher ontologischen Charakter des American Football den mimetischen Charakter des Fußballs entgegen, der (zumindest in Brasilien) von dem Verhältnis zwischen Herren und Sklaven affiziert wird. Jose Miguel Wisnik (Universität São Paulo) vertiefte die Dialektik zwischen der Herstellung von Gegenwart (Widerstand gegen Interpretation, negative Hermeneutik) und der Produktion von Sinn. In seiner Antwort erläuterte Gumbrecht, dass die Begriffe des leeren und des besetzten Raumes religiöse Tonalitäten mit sich bringen (die transzendentale Leere). Willi Bolle (Universität São Paulo) stellte die Frage, inwiefern eine aus der Perspektive des Massensports Fußball entworfene Ästhetik dazu führen kann, den Begriff der Ästhetik neu zu denken.

     

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    Content information: free
    Source: CompaRe
    Language: Portuguese
    Media type: Article
    Format: Online
    DDC Categories: 800
    Subjects: Ästhetik; Fußball; American Football
    Rights:

    creativecommons.org/licenses/by-nc/3.0/de/deed.de

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    info:eu-repo/semantics/openAccess

  2. Universum, All, Kosmos
    Published: 18.05.2022

    Historisch gesehen ist 'Universum' ein einfaches Wort. Es stammt aus dem antiken Latein, wurde dort von Cicero gebraucht, verbreitete sich mittels des altfranzösischen 'univers' über die meisten europäischen Sprachen und fand Eingang in den modernen... more

     

    Historisch gesehen ist 'Universum' ein einfaches Wort. Es stammt aus dem antiken Latein, wurde dort von Cicero gebraucht, verbreitete sich mittels des altfranzösischen 'univers' über die meisten europäischen Sprachen und fand Eingang in den modernen Wissenschaftsdiskurs offenbar mit dem offiziellen Titel "Über das Universum" der sogenannten "Kosmos-Vorlesungen", die Alexander von Humboldt im akademischen Jahr 1827/1828 an der Berliner Singakademie hielt. Die Semantik von 'Universum' hingegen, welche auf den ersten Blick ähnlich unterkomplex aussehen mag und in der Tat über zwei Jahrtausende konstant geblieben ist, konfrontiert uns mit zahlreichen Unschärfen und mit einer elementaren philosophischen Herausforderung. [...] Wie jede menschliche Kultur, so verfügt auch unsere Gegenwart über spezifische Konzepte und Bilder vom maximalen Ganzen. Einige von ihnen, vor allem solche, die in globaler Kommunikation zirkulieren, aus den Perspektiven ihrer historischen Besonderheit und ihrer epistemologischen Funktionen zu beschreiben, nehme ich mir für diesen Text vor. Epistemologisch, also auf die Strukturen von Wissen bezogen, ist der Blickwinkel, weil solche Prämissen und Bilder des maximalen Ganzen den Stellen wert von erstaunlich selten explizit werdenden Vorzeichen für individuelle Akte der Erfahrung und der Wissensbildung haben; historisch werde ich nicht im Sinn einer geschichtlichen Dokumentation verfahren, sondern mit der Bemühung, vor dem Hintergrund intellektueller Vergangenheiten eine These über die Spezifik jener epistemologischen Vorzeichen im frühen 21. Jahrhundert zu formulieren.

     

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    Content information: free
    Source: CompaRe
    Language: German
    Media type: Part of a book; Part of a book
    Format: Online
    ISBN: 978-3-8353-3990-3
    DDC Categories: 800
    Collection: Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL)
    Subjects: Kosmos <Begriff>; Weltall; Erkenntnistheorie; Ganzheit
    Rights:

    creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/de/deed.de

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