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Ferdinand Gregorovius: Poesie und Wissenschaft. Gesammelte deutsche und italienische Briefe

Von Ferdinand Gregorovius haben sich trotz seiner Bemühungen, diesen Teil seines Nachlasses der Öffentlichkeit vorzuenthalten, mehr als 3000 Briefe erhalten, denen neben seinem historiographischen und schriftstellerischen Oeuvre eine außerordentliche Bedeutung – auch im literarischen Sinn – zukommt. Das im November 2017 begonnene Projekt konnte das in der aktuellen Förderphase gesteckte Ziel von 600 bis 700 deutschen und italienischen Briefen von Gregorovius als kritische Edition in den jeweiligen Originalsprachen Deutsch und Italienisch digital zu erarbeiten und umfassend zu kommentieren erreichen – und in wichtigen Punkten sogar übertreffen. Gegenüber der ursprünglichen Annahme hat sich die Materialbasis aber insgesamt nahezu verdoppelt, so dass das im Erstantrag auf eine Laufzeit von 48 Monaten gesteckte Arbeitsziel neu formuliert werden muss. Ziel des beantragten Forschungsprojektes ist es, die Auswahl auf 1500 Briefe von Gregorovius zu erweitern.Seine Korrespondenzen mit Gelehrten, Adeligen, Politikern, Schriftstellern, Künstlern und Verlegern stellen ein einzigartiges Dokument der europäischen Zeit-, Kultur- und Wissenschaftsgeschichte des 19. Jahrhunderts dar. Sie geben über Jahrzehnte hinweg Einblicke in die politischen Umbrüche in Italien und Deutschland. Sie gewähren einen konkreten Einblick in die weitgespannten transnationalen brieflichen, aber auch persönlichen Netzwerke und Arbeitsbedingungen eines frei schaffenden Historikers. Für die Entstehungsgeschichte und das Verständnis des Werks von Gregorovius im Spannungsfeld von Literatur und Wissenschaft sowie für die Identifizierung seiner zahlreichen anonym erschienenen Beiträge in Zeitschriften und Tageszeitungen sind sie unentbehrlich. An die Seite des Historikers, als der er bisher vor allem gesehen wurde, tritt jetzt der Publizist und Kommentator des Zeitgeschehens und gewinnt eine eigene Bedeutung und Größe.Sämtliche Forschungsdaten des Projektes sowie auch die eingesetzte Software werden dabei im Open Access und unter freien Lizenzen bereitgestellt. Hierdurch wird eine Anschlussfähigkeit des Projektes an weitere Forschungen sowohl in den Digitalen Geisteswissenschaften, aber auch darüber hinaus gewährleistet. Editionsarbeit und Kommentar können sich auf eine zuvor erstellte Personalbibliographie und ein gleichzeitig angelegtes Quellenarchiv stützen, in dem zusätzlich zu sämtlichen gedruckten Briefen von und an Gregorovius erstmals auch das gesamte, oft anonym in Periodika publizierte Werk, die Übersetzungen und die vollständige Forschungsliteratur (inklusive zeitgenössischer Rezensionen) zusammengetragen wurde und somit für die Edition zur Verfügung steht.

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Fields of research

Literature from Germany, Austria, Switzerland, Textual criticism, editing, codicology, Literature and cultural studies, Letter, Literature of the 19th century
Ferdinand Gregorovius

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Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in Digital Humanities zu 50% - Gregorovius-Briefedition, Deutsches Historisches Institut in Rom (DHI)
Date of publication: 01.03.2021
Last edited: 25.03.2021