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Professur für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Seminar für Literaturwissenschaft, Universität Erfurt

Die Allgemeine Literaturwissenschaft und die Vergleichende Literaturwissenschaft sind eng aufeinander bezogen und aufeinander angewiesen. Den zentralen Bereich der Allgemeinen Literaturwissenschaft bildet die Theorie der Literatur. Ihr Interesse gilt sowohl den Problemen der Grundlegung und des argumentativen Aufbaus von Theorien als auch ihrer empirischen Bewährung. Die Komparatistik (Vergleichende Literaturwissenschaft) macht sich das Vergleichen (das in der Literaturwissenschaft vielfach begegnet) zum expliziten Gegenstand. Nicht nur die Beziehungen zwischen einzelnen Texten, Autoren, Gattungen, Epochen und Nationalliteraturen werden untersucht, sondern auch das Vorgehen des Vergleichens theoretisch und methodologisch reflektiert. In Motiv- und Stoff-Geschichte, von Topos-Forschung oder Ikonographie und von Intertextualitäts- und Rezeptionsforschung werden Phänomene der Rezeption und des Erinnerns, der Tradierung und der Kanonbildung sowie des Übersetzens ebenso wie solche des Mißverstehens und des Vergessens bearbeitet. Mit komparatistischen Fragestellungen können über einzelne Nationalliteraturen und ihre Philologien hinausgehende Problemformulierungen bearbeitet werden. Sie setzen den Bezug auf diese voraus, und zwar sowohl als einen externen Bezug auf die jeweils anderen Studienschwerpunkte, als auch als internen Bezug in den komparatistischen Seminaren des Schwerpunktes Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft. Die Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft hat in ihren beiden Aspekten kulturwissenschaftliche und medienwissenschaftliche Züge. In kulturwissenschaftlicher Perspektive wird zum einen die Literatur im Zusammenhang anderer Diskurse, Systeme des Wissens und Medien zum Gegenstand. Zum andern muß das Wissen von der Produktivität der Sprache selbst und ihrer Organisationsformen in die Kulturwissenschaften eingebracht werden; auf diese machen literarische Texte aufmerksam. Dem medialen Aspekt der Literatur gehen Theorien nach, die Texte als Medienereignisse beschreiben und im Zusammenhang anderer, auch konkurierender Medien erklären. Die Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft macht mit Methoden der inner- und interkulturell vergleichenden Analyse vertraut.
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Professur für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
Date of publication: 12.12.2018
Last edited: 07.08.2020