»sah ich mich rufen hören«. Stimme(n): Polyphonie und Intermedialität
Internationale Tagung: „sah ich mich rufen hören“. Stimme(n): Polyphonie und Intermedialität
4. u. 5. 2. 2021, Robert-Musil-Institut für Literaturforschung/Kärntner Literaturarchiv
Online-Konferenz, ZOOM
Anmeldungen willkommen unter: wolfgang.straub@aau.at
Die Tagung geht von einer im Digitalen fußenden Intermedialitätsanalyse aus und stellt die Phänomene Stimme und Vielstimmigkeit in den Mittelpunkt. Die Tagung will der praxeologischen Tendenz in den Digital Humanities gerecht werden und Projektpräsentationen Raum gewähren, zugleich auch den informationstechnischen Bereich der Stimmverarbeitung und -erkennung einbinden. Darüber hinaus wird der literaturwissenschaftlichen Praxis, das Konzept Polyphonie metaphorisch zu verstehen, entgegengewirkt und einer stärkeren Rückbindung an die musikologischen Grundlagen Vorschub geleistet. Grundlegende Beiträge für diese intermediale Basisarbeit verdanken sich dem Keynote-Speaker Boris Previšić.
Programm
Donnerstag, 4. 2. 2020
9:15 – Eröffnung: Anke Bosse, Claudia Dürr, Wolfgang Straub
9:30 –Keynote
Boris Previšić (Luzern): Zeugenschaft und Polyphonie
10:15 – Polyphonien (Moderation: Wolfgang Straub)
Silvan Moosmüller (Luzern): „Was wären wir denn ohne sie?“ Polyphonie in Wir-Erzählungen der Gegenwart
Sabine Müller (Wien): Chor und Polyphonie in den Stereo-Hörspielen von Ernst Jandl und Friederike Mayröcker
Shira Miron (Yale): Das Spiel des Helldunkel und die Erfahrung der Polyphonie
12.30 – Mittagspause
14:00 – Autors Stimme (Moderation: Claudia Dürr)
Gernot Waldner (Wien): „stimmstummel“ und „gottelbock“. Zur Rezeption der Prosodik Adolf Hitlers in den Texten Werner Koflers
Anke Bosse (Klagenfurt): Werner Kofler: Vom Buchstaben zum Klangerlebnis
Toni Bernhart (Stuttgart): Gottfried Benn als Rhetoriker der Stimme
Sascha Rothbart (Frankfurt/M.): Grain und allure in Rimbauds Sonett „Voyelles“
Freitag, 5. 2. 2020
9:30 –Stimme technisch/multimedial (Moderation: Wolfgang Straub)
Domenico Napolitano (Neapel): „I’ve Heard a Voice of No One“. Artificial Voice and the Machine as Other
Martin Hagmüller, Barbara Schuppler (Graz): What’s in a Voice? Speech and Voice Analysis for Radio Plays
Bastian Politycki (Wuppertal): „Guter Münchner Stimmen-Salat“. Anmerkungen zur Genese und editorischen Bearbeitung von Paul Wührs O-Ton-Hörspielen
Anna Bers (Göttingen): Zu den medialen Bedingungen und Möglichkeiten mono- und polyphoner Lyrik
im Youtube-Video
12:30 – Mittagspause
14:00 – Stimme/Prosa (Moderation: Gernot Waldner)
Rosa Coppola (Neapel): „überall bleibt etwas kleben: hörreste“. Zur Inszenierung der Mündlichkeit in Kathrin Rögglas Prosawerk
Tobias Schmidt (Erfurt): (Ein)Schnitt und (Ab)Lösung. Zum problematischen Verhältnis von Körper und Stimme in Thomas Hettches Roman NOX
Lauren K. Wolfe (New York): Composing the Decomposition. Voice/Inscription. Some examples from the works of Werner Kofler