Kosmische Räume. All-Imaginationen in der kulturellen Landschaft zwischen 1880 und 1920, Online
Liebe Kolleg:innen,
wir laden Sie herzlich zur virtuellen Tagung „Kosmische Räume. All-Imaginationen in der kulturellen Landschaft zwischen 1880 und 1920" am Germanistischen Institut der WWU Münster ein, die vom 27. bis 29.01.2022 über Zoom stattfinden wird.
Den Zoom-Zugangslink erhalten Sie nach Anmeldung bis zum 26.01.2022 an die folgende Emailadresse: katharina.scheerer@uni-muenster.de
Abstract:
Die Jahrhundertwende (1900) markiert nicht nur den zeitlichen Übertritt in das, was man gemeinhin "klassische Moderne" nennt, sondern auch eine räumliche Veränderung, die sich u.a. an der Expansion und Exploration wirklicher und möglicher Erfahrungsräume ablesen lässt. Neue mediale Voraussetzungen, eine nie zuvor erreichte Akkumulation astrophysikalischer Erkenntnisse sowie die populärwissenschaftliche Distributionen ebendiesen Wissens setzen eine kulturelle Erkundung des kosmsichen Raums frei, die durch astrologische und spiritistische Theorien befeuert wird.
Daraus entwickeln sich literarische und filmische Vorstellungen, die sich freilich nicht an den vermeintlichen Grenzen einer irdischen Perspektive stören. Es entsteht eine umfangreiche und qualitativ heterogene Landschaft an Texten und Filmen, in denen der kosmische Raum ausgelotet wird. Die Tagung will schlaglichtartig dieser Faszination nachgehen.
Programmübersicht:
Donnerstag 27. Januar | 18 Uhr
Abendvortrag Prof.in Dr. Hania Siebenpfeiffer (Marburg): Alien Queerness. Genderbending in Marsromanen um 1900
Freitag 28. Januar
9.30 Uhr Begrüßung
9.45 Uhr Panel 1
Dr. Oliver Benjamin Hemmerle (Grenoble): Vom fernen Stern mit Napoleon bei Waterloo siegen: Nationalgeschichte und Weltall in Lumen von Camille Flammarion
Dr. Philipp Pabst (Münster): Universum, Kosmos, All. Bedeutsames bei Haeckel und Bölsche
11 Uhr Pause mit Posterpräsentation der Studierenden des Seminars Fantastische Literatur um 1900
13 Uhr Panel 2
Dr. Lasse Wichert (Bochum): „Ihr seid ja mit Moos bewachsen, Genossen-Marsianer.“ Literarische und filmische Marsreisen im Kontext von Weltkrieg und Revolution
Christoph Richter-Rodiek (Halle-Wittenberg): „Twinkle, twinkle, little star.“ Über interplanetare Kommunikation und Nachrichten vom Mars
Katharina Scheerer (Münster): Marsmenschen und Exterritoriale – Außerirdische bei Heym und Ehrenstein
14.30 Uhr Pause
15.30 Uhr Panel 3
Christina Becher (Köln): Von Dauersporen und Strahlendruck. Panspermie als Chronotopos in Kurd Laßwitz‘ Sternentau. Die Pflanze vom Neptunsmond (1909)
Adele Guyton (Leuven): Das Weltall als Sicherheitsraum in Hans Dominiks Kurzgeschichten in Das Neue Universum, 1908-1921
16.45 Uhr Ende
Samstag 29. Januar
10 Uhr Workshop mit Prof. Dr. Roland Innerhofer (Wien): Paul Scheerbarts Universen – Praktiken wissenschaftlicher und kultureller Interferenzen
11.30 Uhr Pause
13 Uhr Panel 4
Sophie-C. Hartisch (Köln): Lyrische Allspaziergänge bei Alfred Mombert und Theodor Däubler
PD Dr. Claudia Lieb (Münster): Astrales bei Else Lasker-Schüler
14.15 Uhr Pause
15 Uhr Panel 5
Sophie König (Berlin): Kosmische Raumkonzepte in den Dramen Paul Scheerbarts
Dr. Rebecca Haar (Klagenfurt): Weltraumtheater als Imaginationsraum. Mit Georges Méliès in unerforschte Welten reisen
16.15 Uhr Abschluss
Organisation:
Katharina Scheerer (Münster) und Sophie-C. Hartisch (Köln)