Workshops, seminars

Kleine Formen für den Unterricht – Unterricht in kleinen Formen

Beginning
04.07.2019
End
06.07.2018
Die didaktische Auswahl und Aufbereitung von geeigneten Autoren, Texten und Abbildungen in Form von Arbeitsblättern, Lehrbüchern etc. für den Schulunterricht scheint auf den ersten Blick unauffällig. Doch sie erhalten im Rahmen des Graduiertenkollegs »Literatur- und Wissensgeschichte kleiner Formen« und der Erforschung kleiner Formen in ihrer ästhetischen und ökonomischen Bedingtheit wie auch ihrer epistemologischen Funktion neue Bedeutsamkeit. Kleinformen des Schreibens wie Skizzen, Abstracts, Notizen, Protokolle, Exzerpte, Essays, Anekdoten, Sprichwörter und Paratexte können in ihrer Bedeutung für den schulischen Unterricht wie für die Forschung kaum überschätzt werden. Innerhalb der Erforschung kleiner Formen stellen Gebrauchskontexte im Lehr-Lernalltag bislang ein Desiderat dar. Sowohl der für den Schulunterricht ausgewählte Text wie auch die Unterrichtskonzeption und das erstellte Lernmaterial unterliegen jeweils bestimmten ökonomischen Zwängen, stellen bestimmte Ansprüche an den produzierten Text in Form und Inhalt und intendieren eine bestimmte Rezeption. Dabei durchlaufen die kleinen Formen des Quelltextes einen langen Prozess über die Entdeckung, Aufarbeitung und Rezeption des Textes als Gegenstand der Forschung bis hin zu seiner Bearbeitung und Transformation zum Zweck der Unterrichtskonzeption.

Im Rahmen des Workshops stellt sich daher die Frage, ob der schulische Unterricht eine grundlegende, vielleicht unvermeidliche, Affinität zu kleinen Formen aufweist, ja sogar spezifische kleine Formen hervorbringt. Diese Frage stellt sich umso mehr mit Blick auf die Veränderungen der Kulturtechniken des Lesens und Schreibens im Zuge der Digitalisierung und die daraus entstehenden Implikationen für schulischen Unterricht.

[...]

Um die wechselseitige Beziehung kleiner Formen des Schreibens und der didaktischen Unterrichtskonzeption in ihrer Entstehung und Entwicklung zu erforschen, bedarf es nicht zuletzt einer historischen Kontextualisierung des Einsatzes kleiner Formen im Schulunterricht, um so auch Kontinuitäten wie Diskontinuitäten aufzuzeigen und in Bezug zu setzen.
Die folgenden Themenfelder bilden einen möglichen, aber nicht ausschließlichen Ansatzpunkt für die Auseinandersetzung:

Kleine Formen und ihr Einsatz im Unterricht – damals wie heute?
• Kleine Formen und ihr Einsatz im Unterricht – Möglichkeiten und Grenzen
• Kleine Formen im naturwissenschaftlichen Unterricht: Textauszüge, Protokolle, Listen, Paratexte, Graphen etc.
• Kleine Formen im sprachlichen Unterricht: Anektdoten, Exzerpte, Essays, Exempla, Protokolle, Sprichwörter etc.
• Textbearbeitung: Vom Originaltext zum Arbeitsmaterial
• Lehrbuchkonzeption und kleine Formen
• Ökonomie des Unterrichts vs. Ökonomie des Lehrbuchs: Welche Formen passen?
• Digitalisierung und Schulunterricht
• unterrichtsspezifische kleine Formen

Die Ausschreibung richtet sich an Forscher*innen aus den verschiedenen Bereichen der Philologien und Naturwissenschaften ebenso an Verlagsmitarbeiter*innen.

Bewerbungen können für Vorträge (30 Minuten + 15 Minuten Diskussion) oder Arbeitskreise (45 min; interaktive Gestaltung) erfolgen. Bewerbungen können in Form eines Abstracts (max. 1 Seite) in Deutsch oder English an folgende E-Mail-Adresse gerichtet werden: julia.heideklang@staff.hu-berlin.de.

Reise- und Aufwandskosten werden nach den gegeben Möglichkeiten versucht zu übernehmen.

>> DEN VOLLSTÄNDIGEN TEXT FINDEN SIE IN DEUTSCHER UND ENGLISCHER SPRACHE UNTER DEN ANGEGEBENEN URL <<
Source of description: Information from the provider

Fields of research

Literature and pedagogy, Short forms (anecdote, fable, fragment)
Schulunterricht, Unterrichtsmaterial

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Humboldt-Universität zu Berlin
GRK 2190 "Literatur- und Wissensgeschichte kleiner Formen"
Date of publication: 12.12.2018
Last edited: 12.12.2018