Hassrede, Shitstorm und Darstellungspolitiken virtueller Affekte, Bochum/hybrid (15.12. – 16.12.2022)
Workshop Hassrede, Shitstorm und Darstellungspolitiken virtueller Affekte
SFB 1567 „Virtuelle Lebenswelten“
Teilprojekt D01 „Virtuelle Streitwelten: Foren und Tribunalisierungsdynamiken“
Ruhr-Universität Bochum, Collaboration Space, GB 5/160
Konzeption und Organisation: PD Dr. Rupert Gaderer und Vanessa Grömmke, M.A.
https://www.sfb1567.ruhr-uni-bochum.de/
Der Workshop „Hassrede, Shitstorm und Darstellungspolitiken virtueller Affekte“ befasst sich mit Interaktionsformen sowie Darstellungsmedien virtueller Konflikte unter besonderer Berücksichtigung des exzessiven Streits in sozialen Medien. In dieser Hinsicht wird an das medienkulturwissenschaftliche Verständnis des Tribunals angeschlossen, das nicht bloß auf den Gerichtsraum beschränkt ist, sondern systematisch mediale (Zeige-)Gesten, rhetorische Techniken der Darstellung und Formen der Konnektivität berücksichtigt. Bezug nehmend auf außergerichtliche Schauplätze des Streits wird der Frage nach der persona, der Auftrittsart der Streitbeteiligten und der künstlerischen wie literarischen Reflexion virtuellen Hasses nachgegangen, die im Kontext des ,Umstülpens‘ digitaler Phänomene ins Analoge eine politische und gesellschaftliche Brisanz besitzen. Das Ziel des Workshops besteht darin, verschiedene soziale Medien daraufhin zu befragen, wie sie sich dem Hass, der Empörung und den Affekten annähern, wie sie ihnen Ausdruck verleihen, sie generieren und letztlich die Bedingung davon sind, sie nachvollziehbar werden zu lassen.
Der Workshop wird auf der Grundlage von pre-circulated papers veranstaltet, die mit einem Respondenzverfahren vorgestellt und im Anschluss diskutiert werden. Er wird in einem Hybrid-Format durchgeführt. Für Teilnehmende ist eine virtuelle Zuschaltung möglich. Bitte melden Sie sich bei Interesse bis zum 12.12.2022 an: Jonas.Barczik@ruhr-uni-bochum.de
Programm
Donnerstag, 15.12.2022
17:00 bis 17:30 Uhr
Rupert Gaderer (Bochum): Einführung: Tribunale sozialer Medien
17:30 bis 19:00 Uhr
Simon Strick (Potsdam): Nachruf und Echo: Algorithmus, Faschismus und Beschreibungsprobleme
ab 19:30 Uhr
Reception im Q-West Bochum
Freitag, 16.12.2022
9:00 bis 9:15 Uhr
Vanessa Grömmke (Bochum): Begrüßung
9:15 bis 10:15 Uhr
Niels Werber (Siegen): Virtuelle Affekte, social media & Paratexte. Uwe Tellkamps „Der Schlaf in den Uhren“
Respondenz: Friedrich Balke (Bochum)
10:15 bis 10:45 Uhr
Kaffeepause
10:45 bis 11:45 Uhr
Tanja Prokic (München): What Is It Like to Be a Brand? Selbsttribunalisierung und postdigitale Konstellation am Beispiel Mirna Funk
Respondenz: Carolin Amlinger (Basel)
11:45 bis 12:45 Uhr
Tatjana Scheffler (Bochum), Veronika Solopova (Berlin), Mihaela Popa-Wyatt (Manchester):Verbreitungsmechanismen schädigender Sprache im Netz: Anatomie zweier Shitstorms
Respondenz: Andrea Schütte (Bonn)
12:45 bis 14:00 Uhr
Mittagspause
14:00 bis 15:00 Uhr
Vanessa Grömmke (Bochum): Facebook als Affektmaschine. Zu Stefanie Sargnagels (sozial)medialer Reflexion rechten Hasses
Respondenz: Elias Kreuzmair (Greifswald)
15:00 bis 15:15 Uhr
Kaffeepause
15:15 bis 16:15 Uhr
Rupert Gaderer (Bochum): Der Zeit ihre Kunst. Tribunale und virtuelle Affektstimmen in Thomas Melles „Ode“
Respondenz: Johannes Franzen (Siegen)
16:15 bis 17:15 Uhr
Katja Grashöfer (Bochum): HSV1887 vs. Seeler09. Vor dem Schiedsgericht der Wikipedia
Respondenz: Anna Polze (Bochum)