Diversität und Darstellung. Zugehörigkeit und Ausgrenzung im Literaturmuseum und in den Literaturwissenschaften (9.-11.03.2022, digital)
Die Tagung widmet sich den Herausforderungen und Potentialen im Umgang mit Diversität sowie mit Zugehörigkeit und Ausgrenzung in der Analyse und Vermittlung von literarischen Texten des frühen 19. Jahrhunderts. Im Zentrum des Interesses steht der Umgang mit Marginalisierung und Ausgrenzung sowie die Darstellung von Diversität in den Literaturwissenschaften und im Literaturmuseum. Dabei streben wir einen produktiven Dialog zwischen Literaturwissenschaftle:innen, Kurator:innen und Vermittler:innen an. Im Rahmen der Veranstaltung werden sowohl weniger beachtete Autor:innen als auch marginalisierte oder auch widerständige Figuren in literarischen Texten untersucht, die verschiedenen Diskriminierungspraktiken ausgesetzt sind und aufgrund ihres Geschlechts, ihres Glaubens oder ihrer Herkunft marginalisiert und ausgegrenzt werden. Über die literaturwissenschaftliche Auseinandersetzung hinaus widmet sich die Tagung musealen Praktiken und damit der Darstellung von kultureller Vielfalt im Museum. Nicht zuletzt werden durch die Zusammenführung theoretischer und praktischer Zugriffe neue Perspektiven auf Diversität sowie eine methodisch-theoretische Vielfalt entwickelt.
Anmeldungen und Link unter: huelscher@kleist-museum.de
Anmeldeschluss: 6. März 2022
Konzept und Organisation:
Magdalena Hülscher, Kleist-Museum
Dr. Sebastian Schönbeck, Universität Bielefeld
Die Tagung ist eine digitale Veranstaltung des Kleist-Museums. Sie findet in Kooperation mit der Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld statt und wird gefördert im Programm "360°– Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft" der Kulturstiftung des Bundes.
Programm
Mittwoch, 09.03.
13:30h: Tagungsbeginn // Öffnung Zoom-Raum
13:45h: Begrüßung durch Anke Pätsch (Direktorin des Kleist-Museums, Frankfurt (Oder))
Magdalena Hülscher / Dr. Sebastian Schönbeck: Begrüßung der Teilnehmer:innen, Konzeptvorstellung
Sektion I: Theoretische und historische Perspektiven
14.00h: Dr. Jana-Katharina Mende (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg): Mehrsprachige Literatur in einsprachigen Literaturgeschichten: Zugang, Darstellung, Reflexion
14.30h: Dr. Pablo Valdivia Orozco (Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)): Philologie und Diversität: Überlegungen zur Ordnung der Texte im Ausgang von Kleist
15:00h: Diskussion (Moderation: Dr. Elisa Ronzheimer, Universität Bielefeld)
15.30 Pause
16.00h: Prof. Dr. Karolina Prykowska-Michalak (Universität Łódź): Diversitäten im Lodzer Theater des 19. Jahrhunderts
16:30h: Prof. Dr. Mona Körte (Universität Bielefeld): Survivals - Diverses. Nathaniel Hawthornes imaginäres Museum in der Konfrontation von alter und neuer Welt
17:00h: Diskussion (Moderation: Prof. Dr. Regina Karl, Rutgers University)
17:30 Ende
Donnerstag, 10.03.
Sektion II: Rezeptionskulturen
9:30h: Begrüßung
9:45h: Dr. Hannah Lotte Lund (Technische Universität Berlin, Zentrum für Antisemitismusforschung): Begegnung mit dem „Anderen“ - Zur aktuellen Rezeption literarischer Salons um 1800 in Literaturwissenschaft und Museum
10:15h: Prof. Dr. Justus Fetscher (Universität Mannheim): Entsetzte Geister. Figuren der Übertretung bei Heinrich v. Kleist und E. T. A. Hoffmann
10:45h: Diskussion (Moderation: Dr. Barbara Gribnitz, Kleist-Museum Frankfurt (Oder))
11:15h Pause
11:45h: Christopher Nixon (Technische Universität Dresden): Die Haitianische Revolution bei Heinrich von Kleist lesen und Ausstellungen leser:innenorientiert kuratieren
12:15h: Dr. Sebastian Schönbeck (Universität Bielefeld): Verkennungen Mahomeds. Individualität und Stereotyp bei Karoline von Günderrode
12:45h: Diskussion (Moderation: JProf. Dr. Magdalena Kißling, Universität Paderborn)
13:15h-14:15 Pause
Sektion III: Räume und Praktiken der Vermittlung
14:15h: Dr. Nushin Hosseini-Eckhardt (Technische Universität Dortmund): Machtvolle theoretische Verwaisungen und Affizierungen. Eine bildungsphilosophische und didaktische Beschäftigung
14:45h: JProf. Dr. Magdalena Kißling (Universität Paderborn): Serielles Erzählen kolonialer Rhetoriken. Ein Unterrichtsmodell zur Identifikation und Reflexion diskursiver Verschränkung zwischen fiktionalen und realen Welten
15:15h: Diskussion (Moderation: Dr. Antonina Balfanz, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder))
15:45h: Pause
16:15h: Małgorzata Orzeł (Pan Tadeusz Museum, Wrocław):Las Adam Mickiewicz Kleist’s Werke? Intertextualität der Werke von Mickiewicz im Rahmen des narrativen Moduls: LIBRARY der DauerausstellungMANUSCRIPT im Pan Tadeusz Museum //
Czy Adam Mickiewicz czytał utwory Kleista? Intertekstualność twórczości Mickiewicza w kontekście narracji modułu: BIBLIOTEKA wystawy stałej RĘKOPIS w Muzeum Pana Tadeusza
17:00h: Diskussion (Moderation: Dr. Jana Katharina Mende Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)
17:30h: Ende
19:00h: Screening: Die Verlobung in St. Domingo. Ein Widerspruch.
Gespräch mit Necati Öziri (Freier Autor und Dramaturg) und Christopher Nixon (Technische Universität Dresden)
(Moderation: Magdalena Hülscher, Kleist-Museum Frankfurt (Oder))
Freitag, 11.03.
Fortsetzung Sektion III: Räume und Praktiken der Vermittlung
9:00h: Begrüßung
9:15h: Dietmar Osses (Arbeitskreis Migration im Deutschen Museumsbund / LWL-Industriemuseum): Migration und Vielfalt im Museum: Perspektiven und Narrationen. Zu musealen Praktiken in Ausstellungen
9:45h: Klara von Lindern (Georg-August-Universität Göttingen): Exkludiert –Exponiert. Zur Präsentation von Künstlerinnen und ihren Werken in Ausstellungen zur Kunst um 1800
10:15h: Diskussion (Moderation: Dr. Adrian Robanus, Kleist-Museum Frankfurt (Oder))
10:45 Pause
11:15h: Magdalena Hülscher und Dr. Adrian Robanus (Kleist-Museum Frankfurt (Oder)): Aus der kuratorischen Werkstatt. Eine partizipative Ausstellung zur Novelle Die Verlobung in St. Domingo
11:45h: Dr. Cornelia Ilbrig (Akademie der Wissenschaften Göttingen/Arbeitsstelle Hamburg): Goethe-Verherrlichung vs. Fack ju Göhte? Möglichkeiten einer divers, inklusiv und partizipativ ausgerichteten Goethe-Ausstellung
12:15h: Diskussion (Moderation: Dr. Sebastian Schönbeck, Universität Bielefeld)
12:30h: Abschlussdiskussion, kurzes Resümee