CfP/CfA events

Neurechte Literatur und Literaturpolitik, München (30.04.2023)

Beginning
24.01.2024
End
26.01.2024
Abstract submission deadline
30.04.2023

Tagung des DFG-Projekts „Neurechte Literaturpolitik“ , 24.01.-26.01.2024

Literaturpolitische Aktivitäten der Neuen Rechten haben im 21. Jahrhundert in Bezug auf Umfang, Formate, Reflexionsgrad und Breitenwirkung ein neues Niveau erreicht. Neurechte Zeitschriften, Bücher, Internet-Plattformen, Podcasts und Videos geben Lektürehinweise, betreiben Literaturkritik (bisweilen auch Literaturwissenschaft) und publizieren politisch einschlägige literarische Texte. Insbesondere im Kreis von Götz Kubitschek (Antaios Verlag, Sezession) stehen Literatur und Literaturpolitik dabei im Zentrum einer kulturorientierten ‚Metapolitik‘, zielen also auf eine schleichende Verschiebung des kulturellen Diskurses ab. Nachdem dieses Phänomen in den letzten Jahren verstärkt in den Blick der Germanistik gerückt ist (z.B. Amlinger 2020, Gladic/Thomalla 2021, Hoffmann 2021, Meurer 2021, Busch 2021, Steinmayr 2021, Hoffmann/Kempke 2022), ist es nun an der Zeit für eine erste Bestandsaufnahme und Systematisierung der verschiedenen Forschungsperspektiven im Rahmen einer Tagung – zugleich handelt es sich dabei um die erste Veranstaltung des an der Universität Stuttgart angesiedelten DFG-Projekts „Neurechte Literaturpolitik“, in dem die literaturbezogenen Aktivitäten der Neuen Rechten hinsichtlich ihrer kulturpolitischen, literaturbetrieblichen und philologischen Implikationen analysiert und eingeordnet werden.

Ziel der geplanten Tagung ist es, neurechte Literatur und Literaturpolitik einerseits auf ihre ästhetischen Verfahren und Traditionen zu befragen, sie andererseits im Kontext der aktuellen Literaturbetriebsforschung in den Blick zu nehmen. Folgende Themen und Fragen sind dabei für uns von besonderem Interesse:

  1. Ästhetische Positionierungen und Strategien der Neuen Rechten: In welche Traditionslinien schreiben sich neurechte Literatur und ihre strategische Präsentation ein? Auf welche gegenwärtigen ästhetischen Konzepte und Theorien bezieht sich die Neue Rechte affirmativ oder aversiv?
  2. Literatur als Element von Metapolitik: Welche Bedeutung haben literaturbezogene Aktivitäten für gesellschaftspolitische Strategien der Neuen Rechten? Welche Rolle spielt das Konzept der Metapolitik in literaturbetrieblichen Debatten (z.B. in den Diskussionen um Monika Maron und Uwe Tellkamp)?
  3. Neurechte Lektürepraktiken und Kanonarbeit: Welche Ziele und Strategien verfolgt die Neue Rechte mit ihren umfangreichen literaturkritischen Aktivitäten? Wie wird dabei ‚Arbeit am Kanon‘ betrieben, mit welchen Mitteln versucht, sich als literaturbetrieblicher Akteur zu etablieren?
  4. Das Verhältnis von Kunstautonomie und Extremismus: Auf welche Weise und mit welchen Zielen instrumentalisiert die Neue Rechte den Kunstautonomiediskurs? Inwiefern führt diese Instrumentalisierung zu einer ‚ästhetischen Mobilmachung‘?

Diesen und anderen Fragen möchten wir auf unserer Tagung gemeinsam mit Ihnen nachgehen. Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge für ca. 30-minütige Vorträge, die uns im Anschluss ausführliche Diskussionen erlauben. Bitte schicken Sie bis zum 30.04.2023 eine max. einseitige Skizze Ihres Beitragsvorschlags und eine kurze biobibliographische Notiz an kevin.kempke@ilw.uni-stuttgart.de.

Reise- und Hotelkosten werden übernommen.

Konzept und Organisation:
Prof. Dr. Torsten Hoffmann (Universität Stuttgart), Nicolai Busch, M.A. (Universität Köln) und Dr. Kevin Kempke (Universität Stuttgart)

Tagungsort:
Carl Friedrich von Siemens Stiftung, München

Source of description: Information from the provider

Fields of research

Literature and sociology, Literature and cultural studies
Metapolitik

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Date of publication: 24.02.2023
Last edited: 24.02.2023