Digital Humanities in der Literaturwissenschaft

Workshop im Rahmen der XVIII. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft "Alles Verblendung? Was wir (nicht) wahrnehmen können, sollen, wollen"

 

Vom 25.-28. Mai hat die XVIII. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (DGAV) unter dem Titel "Alles Verblendung? Was wir (nicht) wahrnehmen können, sollen, wollen" stattgefunden. Coronabedingt nicht in, sondern virtuell von Innsbruck aus haben sich Literaturwissenschaftler*innen philologisch auf ihre je eigene Weise dem Tagungsthema angenähert. Ein Rückblick in das Tagungsprogramm legt über die Diversität der Herangehensweisen Zeugnis ab.

Als Fachinformationsdienst Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (FID AVL) waren wir auf der Tagung gleich zweimal vertreten. Zunächst haben wir uns und unser Serviceangebot im Rahmen der DGAVL-Mitgliederversammlung vorgestellt. (Die Präsentation zu unserer Kurzvorstellung finden Sie hier). Am 27. Mai fand schließlich unser Workshop "Digital Humanitites in der Literaturwissenschaft" statt, mit Vorträgen von Elguja Dadunashvili, Evelyn Gius, Lukas Hermann, Mareike Schuhmacher, Daniel Weidner, Fabian Wilhelmi und Angelika Zirker. Der Workshop hatte das Ziel, sowohl Methoden als auch Tools aus den Digital Humanitites in unserer Fachcommunity vorzustellen und zu diskutieren.

Dass ein DH-Workshop im Rahmen der Jahrestagung der DGAVL stattfinden konnte – und das nach Bochum 2017 zum zweiten Mal – ist keine Selbstverständlichkeit. Die Programmhefte internationaler Fachtagungen zeigen, dass der Diskurs zwischen DH und AVL auf fachgesellschaftlicher Ebene erst langsam an Fahrt gewinnt. In der American Comparative Literature Association (ACLA) – so zeigt es in Blick in Annual Meeting Archive der amerikanischen Fachgesellschaft – gab es erst 2016 ein Seminar, das wirklich dem Namen nach dem Austausch zwischen beiden Fächern gewidmet war.

What do Comparative Literature and Digital Humanities have to say to each other? A critical approach, so lautet der Titel des genannten ACLA-Seminares. Er macht darauf aufmerksam, dass der Austausch zwischen DH und AVL oft sehr kritisch ist. Mit Bezug auf den Titel der XVIII. DGAVL-Tagung ließe sich vielleicht sagen, dass abschließend noch nicht geklärt ist, inwieweit sich DH und AVL gegenseitig wahrnehmen können, sollen und wollen. Literaturwissenschaftler*innen müssen selbst entscheiden, wo es sinnvoll ist, DH in die eigene Arbeit zu integrieren.

Als FID AVL verfolgen wir die Entwicklung zwischen DH und AVL gespannt und freuen uns, unsere Community mit Fachinformationen zu diesem Thema zu versorgen. Derzeit arbeiten wir daran, die Präsentationen unseres Workshops auf CompaRe frei verfügbar zu machen. Die Titel der Vorträge finden Sie in der Zwischenzeit im offiziellen Tagungsprogramm der DGAVL oder hier. Sobald wir die Präsentationen verfügbar gemacht haben, werden wir Sie über unseren Blog informieren.

 

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