Einzelprojekte

Dramatische Eigenzeiten des Politischen

Das Teilprojekt verbindet zeitbezogene dramenästhetische Fragestellungen mit Untersuchungsperspektiven, welche die Emergenz neuer geschichtlicher und politischer Zeitregime seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in den Blick nehmen. Dabei geraten Verzeitlichungsszenarien der Geschichte im Übergang zum Historismus genauso in den Fokus wie die sich verändernden zeitlichen Ordnungen des Politischen, die sich durch den Umbau des Feudalsystems in einen Verwaltungsstaat, durch die Beschneidung von personaler Handlungsmacht durch Gesetzesherrschaft, durch mediale Veränderungen der politischen Kommunikation oder durch die Kritik des Naturrechts aus der Sichtweise einer Iangue duree der politischen Gemeinschaft in der ,politischen Romantik' ergeben. Diese semantischen, medialen und konzeptuellen Verschiebungen werden dabei stets auch hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Logik und Ästhetik der Darstellung betrachtet. Das Drama eignet sich als Vermittlungs-, Darstellungs- und Reflexionsmedium solcher zugleich epistemologischen und poetologischen Veränderungen, da es wirkmächtigen gattungsgeschichtlichen formalen Vorgaben unterliegt, gleichzeitig aber, durch seine Einbindung in die sich seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts verändernde Institution des Theaters, sensibel für Veränderungen in der gesellschaftlichen Sphäre ist und sich programmatisch auf die Öffnung zukünftiger Möglichkeitsräume verlegt.
Quelle der Beschreibung: Information des Anbieters

Forschungsgebiete

Intermedialität, Drama allgemein
Literatur und Theater

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Einrichtungen

Freie Universität Berlin
Peter Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
Datum der Veröffentlichung: 12.12.2018
Letzte Änderung: 12.12.2018