Konferenzen, Tagungen

(Ver-)Fahren. Poetik und Mobilität (Innsbruck)

Beginn
19.05.2022
Ende
20.05.2022

(Ver-)Fahren. Poetik und Mobilität 

 

Ort: Universität Innsbruck, Claudiana-Saal, Herzog-Friedrich-Straße 3

Veranstalter: Institut für Germanistik der Universität Innsbruck

Datum: 19.-20. Mai 2022

 

‚Poetik‘ und ‚Mobilität‘ stellen zwei basale kulturelle wie literarische Kategorien dar, deren intrikates Verhältnis in der Moderne im Begriff des ‚Verfahrens‘ paradigmatisch fassbar wird. Als grundlegende Beschreibungs- und Analysekategorie des russischen Formalismus in den Diskurs eingeführt, bietet seine deutsche Übersetzung eine Semantik an, die nicht nur den genuin ‚mobilen‘ Charakter formaler Innovationen und Innovationsprozesse (unter Einschluss ihres Mobilisierungspotentials) betont, sondern auch dazu einlädt, beim Wort genommen zu werden und das buchstäblich ‚Verfahrene‘ einer fehlgehenden Mobilität in den Blick zu nehmen. Somit können Phänomene der Abweichung, des Aberranten und der Devianz sowohl als Impulsgeber wie auch als Charakteristika moderner Literatur in den Fokus geraten. Die Tagung lotet in verschiedenen Vorträgen das Verhältnis von poetischen Verfahren und Mobilität aus. Mobilität wird als stilistisch-poetologische Kategorie und als markiertes Gestaltungsmerkmal erzählerischer Prozesse untersucht, außerdem als diskursiv gefasstes konstitutives Handlungselement literarischer Texte behandelt. Zudem interessiert es als Merkmal von Schreibsituationen und der Lebenskonstellation von Autorinnen und Autoren, die literarische Texte wesentlich prägen. Damit wird die (Genette’sche) Trias von Produktionssituation, Erzählweise und Handlungselementen mit je unterschiedlichen Akzentuierungen abgeschritten. Nicht zuletzt spielt die Rezeptions-, Übersetzungs-, Gattungs- und Medientechnikgeschichte eine Rolle, da Stoffe und Texte, Techniken und Verfahren auch Formen-, Medien- und Sprachgrenzen überschreiten können.

 

Programm

 

Donnerstag, 19. Mai 2022

 

17:00–17:15 Uhr: Grußworte: Monika Dannerer (Institut für Germanistik); Birgit Mertz-Baumgartner (Forschungszentrum KiK)

 

17:15–18:00 Uhr: Martin Sexl (Innsbruck): Ohne Titel oder: La voie négative

 

18:00–18:45 Uhr: Mary Cosgrove (Dublin): Kopp auf Tour: Terézia Moras ‚Das Ungeheuer‘

 

18:45–19:15 Uhr: Pause

 

19:15–20:15 Uhr: Abendvortrag: Erhard Schütz (Berlin): „Pegasus auf Reisen“. Wenn Autoren über ihre Lesungen schreiben

 

Freitag, 20. Mai 2022

 

10:00–10:45 Uhr: Jörg Döring (Siegen): Texte wandern ins Taschenbuch. Benno von Wiese erzählt Deutschland 1961

 

10:45–11:30 Uhr: Sebastian Donat (Innsbruck): Scheitern als Verfahren. Absurde Mobilität bei Daniil Charms

 

11:30–11:45 Uhr: Pause

 

11:45–12:30 Uhr: Ryozo Maeda (Tokio): Eisenbahn, Métro und ‚Mobile Cities‘. Berlin und Paris in der japanischen literarischen Reportage der Zwischenkriegszeit

 

12:30–13:15 Uhr: Steffen Martus (Berlin): „… die lebensgefährliche Beschleunigung nun auch dieser Welt“. Buchverkehr um 2000

 

13:15–15:00 Uhr: Pause

 

15:00–15:45 Uhr: Ulrike Vedder (Berlin): Auswandern – Heimkehren – Verschellen (von Heine bis Kafka)

 

15:45–16:30 Uhr: Dirk Rose (Innsbruck): „Man kennt sich persönlich schlecht“. Kleine Poetik der Nachtzugreise

 

16:30–17:00 Uhr: Pause

 

17:00–17:45 Uhr: Hans-Georg von Arburg (Lausanne): Mobile Homes. Wohnwagen als Schreibmaschinen

 

17:45–18:30 Uhr: Norbert Christian Wolf (Wien): Festrede auf Thomas Wegmann

 

Organisation: Maren Lickhardt, Michael Pilz, Peter Pohl

Informationen bei: Peter.Pohl@uibk.ac.at

Quelle der Beschreibung: Information des Anbieters

Forschungsgebiete

Poetik, Stoffe, Motive, Thematologie
Mobilität

Links

Ansprechpartner

Einrichtungen

Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Institut für Germanistik

Adressen

Innsbruck
Deutschland
Datum der Veröffentlichung: 16.05.2022
Letzte Änderung: 16.05.2022