Konferenzen, Tagungen

Schau-Prozesse. Inszenierungen in Theater und Recht

Beginn
26.11.2021
Ende
27.11.2021

Tagung des Teilprojekts „Schau-Prozesse. Inszenierungen des Rechts als soziale Praxis“, WWU Münster / SFB 1385 "Recht und Literatur" am 26. und 27. November 2021 in Münster/hybrid 

Der Begriff der Inszenierung hat seine Wurzeln im semantischen Feld des Theaters, wird heute aber auf nahezu alle kulturellen Bereiche angewandt. Häufig ist damit die Klage bzw. der Vorwurf verbunden, nur noch Schein zu produzieren. Inszenierung ist jedoch gerade nicht als Täuschung zu verstehen. Vielmehr meint Inszenierung die Planung und den Vorgang des Erscheinenlassens von Gegenwart, ohne dass dies voraussetzt, dass die Inszenierung auch als solche wahrgenommen wird. Zugleich eröffnet die Inszenierung immer auch Freiräume für Nicht-Inszeniertes und Nicht-Geplantes. Damit lässt sich der Begriff der Inszenierung sowohl für die Analyse der Rechts- als auch der Theaterpraxis fruchtbar machen. Im Hinblick auf die Rechtspraxis stellt sich beispielsweise die Frage nach der Funktion ritualisierter Inszenierungen in Gerichtsverfahren. Umgekehrt ließe sich untersuchen, wie das Theater seinerseits Praktiken des Rechts inszeniert.

Fr, 26.11.2021

11.00 – 11.15 Begrüßung

Kerstin Wilhelms und Stefan Arnold (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)

11.15 – 12.00 Nach der Vorstellung

Ino Augsberg (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)

12.00 – 12.45 Inszenierung des Urteils – Urteil durch Inszenierung. Bertolt Brechts Lehrstück Die Maßnahme

Johanna Canaris (Universität Paderborn)

12.45 – 14.15 Mittagspause

14.15 – 15.00 Zur Inszenierung eines Todesurteils: Der Fall Ceaușescu

Thomas-Michael Seibert (Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt a. M.)

15.00 – 15.45 Vom Recht zur Trauer: Hannah Laverys Lament for Sheku Bayoh

Michael Bachmann (University of Glasgow)

15.45 – 16.15 Kaffeepause

16.15 – 17.00 Der Stammheimprozess als Hörstück im Überseecontainer

Marie-Luise Krüger und Christian Weiß (Regieduo krügerXweiss)

17.00 – 17.45 „Was nicht wahr ist, kann ja noch werden.“ Zum Wahrheitsbegriff im (Straf-)Recht und in der Tragödie

Daria Bayer (Universität Hamburg)

Sa, 27.11.2021

9.30 – 10.15 „Verhandeln nach Drehbuch“ Verändert Digitalisierung das Wesen eines Gerichtsverfahrens?

Anne Paschke (Technische Universität Braunschweig)

10.15 – 11.00 Vertrauen durch Inszenierung - Zusammenhänge zwischen Recht, Vertrauen und Inszenierung

Volker Boehme-Neßler (Carl von Ossientzky Universität Oldenburg) 

11.00 – 11.30 Kaffeepause

11.30 – 12.15 Rechtsextremismus und der Mythos des Einzeltäters

Christiane Mudra (investigative theater)

12.15 – 13.45 Mittagspause

13.45 – 14.30 Im Namen des Volkes: Öffentlichkeitsarbeit der Gerichte

Anna K. Bernzen (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) 

14.30 – 15.15 Ästhetik des Aufschubs. Anachronismus und Environment der Salle des pas perdus im Bataclan-Prozeß

Carolin Behrmann (Ruhr-Universität Bochum)

15.15 – 16.00 Abschlussdiskussion

Quelle der Beschreibung: Information des Anbieters

Forschungsgebiete

Literatur und Recht

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SFB 1385 "Recht und Literatur"
Teilprojekt C04 "Schau-Prozesse. Inszenierungen des Rechts als soziale Praxis"

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48143 Münster
Deutschland

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SFB 1385 Recht und Literatur
Beitrag von: Hanna Luise Kroll
Datum der Veröffentlichung: 01.11.2021
Letzte Änderung: 02.11.2021