Konferenzen, Tagungen

Online-Tagung „Vanitas und Gesellschaft“ vom 9.-10.7.2020, Universität Hamburg

Beginn
09.07.2020
Ende
10.07.2020

Zur gesellschaftlichen und kulturellen Reflexion von Gegenwart lässt sich in unterschiedlichen Diskursfeldern wiederholt eine Bezugnahme auf das Motiv der ‚Vanitas‘ (Vergänglichkeit) feststellen. In Künsten, Popkultur und gesellschaftlichen Debatten wird es für kulturkritische Diagnosen eingesetzt. Aktualisiert werden Reflexionen über die Todesverfallenheit menschlichen Lebens, über Dekadenz und Eitelkeit oder das vergebliche Streben nach Glück, aber es kommen auch neue Themenfelder wie etwa Klimawandel oder Transhumanismus hinzu. Die Tagung „Vanitas und Gesellschaft“ wird im Rahmen des von der Fritz Thyssen Stiftung geförderten, interdisziplinären Forschungsprojekts Vanitas in den Künsten der Gegenwart veranstaltet, das seit 2019 unter Leitung von Prof. Dr. Claudia Benthien von der Universität Hamburg und Prof. Dr. Victoria von Flemming von der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig durchgeführt wird.

Im Fokus der interdisziplinären Tagung steht die überraschende Virulenz eines ursprünglich christlichen und in der Frühen Neuzeit wirkmächtigen Konzeptes in Popkultur, Literatur, Musik und bildender Kunst und verdeutlicht ferner seine Bedeutsamkeit für Soziologie, Theologie, Philosophie, Psychologie und Medizin. Die interdisziplinären Perspektiven auf das Thema „Vanitas und Gesellschaft“ werden in drei thematischen Sektionen zusammengeführt: Am Donnerstag stehen in der ersten Sektion zunächst „kulturwissenschaftliche und gesellschaftliche Perspektiven“ auf Lebendigkeit, Vergänglichkeit und Sterblichkeit im Fokus. In einer thematisch an diese Sektion angeschlossenen Abendveranstaltung liest die Schriftstellerin und Literaturkritikerin Thea Dorn im Anschluss aus ihrem Roman Die Unglückseligen, in dem unter Adaption des Faust-Stoffes hochaktuelle Fragen im Zusammenhang mit Biotechnologie und Unsterblichkeitswünschen verhandelt werden.

Am Freitag widmen sich die Beiträge der zweiten Sektion „Vanitas in Popkultur und Künsten“ und somit der popkulturellen und künstlerischen Aneignung des Vanitas-Motivs zwischen spielerischer Ironie und tiefsinniger Melancholie. „Vergänglichkeit und Tod – Zeitdiagnosen“ ist der Titel der dritten Sektion, in der Vanitas in Verbindung mit letalen Krankheiten, Alter und Tod in der Gegenwartsgesellschaft und ihren künstlerischen Medien verhandelt wird. Die Literaturwissenschaftlerin und Modetheoretikern Barbara Vinken wird zudem am Abend in einer Keynote mit dem Titel „Vanitas vanitatum – Alexander McQueen“ die Signifikanz der Vanitas in den Modeentwürfen des britischen Designers darlegen.

Die öffentliche Online-Veranstaltung wird über den Webdienst Zoom abgehalten. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich zuzuschalten, gern auch für einzelne Vorträge! Die Zugangsinfos zum virtuellen Raum, in dem die Tagung stattfindet, sowie das Tagungsprogramm finden Sie vorab hier: https://www.slm.uni-hamburg.de/germanistik/forschung/forschungsprojekte/vanitas.html

Quelle der Beschreibung: Information des Anbieters

Forschungsgebiete

Literatur aus Deutschland/Österreich/Schweiz, Literatur und andere Künste, Literatur und Psychoanalyse/Psychologie, Literatur und Soziologie, Literatur und Kulturwissenschaften/Cultural Studies, Literatur und Theologie/Religionswissenschaften, Literatur und Philosophie, Literatur und Musik/Sound Studies, Stoffe, Motive, Thematologie

Links

Ansprechpartner

Einrichtungen

Universität Hamburg (UH)
Institut für Germanistik
Prof. Dr. Claudia Benthien

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Personen

Beitrag von: Antje Schmidt
Datum der Veröffentlichung: 19.06.2020
Letzte Änderung: 19.06.2020