Konferenzen, Tagungen

From Grotesque to Sublime? Representing the colonial/racialized Other in the Entangled Enlightenment

Beginn
12.03.2018
Ende
13.03.2018
From Grotesque to Sublime? Representing the colonial/racialized Other in the Entangled Enlightenment

Interdisziplinäres Symposium (in englischer Sprache)

Leibniz Universität Hannover
Romanisches Seminar
Königsworther Platz 1 („Conti-Hochhaus“, dritter Stock)
30167 Hannover

Prof. Dr. Anja Bandau
Dr. Mark Minnes

Post- und dekoloniale Theoriebildung, Verflechtungsgeschichte, atlantische und transareale Paradigmen sowie neue, global gedachte Begriffe von Weltliteratur haben dazu geführt, dass der Begriff der europäischen Aufklärung einen massiven Wandel erfahren hat. Einstmals ein monolithischer Begriff mit nationalphilologischen Ansprüchen und rivalisierenden républiques des lettres, haben historische, ästhetische und geographische Interaktionen in weltweitem Maßstab die Aufklärung in ein neues Licht gestellt. Heute existieren multiple und recht heterogene Erzählstränge über das, was als Aufklärung verstanden wird. Wo der Begriff mit der sogenannten kolonialen und kulturellen Peripherie des 18. Jahrhunderts in Berührung kommt, werden die Trennlinien zwischen dem europäischen Eigenen und dem kolonialen, ‚rassisch‘ konstruierten Anderen unscharf. Selbiges gilt für die Trennlinien zwischen aufgeklärter Kritik am Kolonialismus und pro-kolonialen Positionen, historischer Handlungsmacht und Subalternen, Zentrum und Peripherie, künstlerisch-ästhetischer Originalität, Aneignung oder sogar ‚Raubkopien‘ in atlantischen Zirkulationsprozessen („poetics of piracy“, Barbara Fuchs).

Anhand einer Darstellungsfrage, nämlich den literarischen und künstlerischen Repräsentationsformen des kolonial and ‚rassisch‘ konstruierten Anderen, untersucht das Symposium die Genealogien und Verflechtungen, die diesen neuen, pluralisierten und relationalen Begriff der Aufklärung ausmachen. Wir machen uns die Tatsache zunutze, dass Darstellungen des Anderen eine große Kontinuität in der europäischen Literatur- und Kulturgeschichte aufweisen. Angesichts der Tatsache, dass einzelne Fallstudien aufgezeigt haben, dass sich an diesen Figuren philosophische, ästhetische, politische und kulturelle Debatten entzünden, unternehmen wir den Versuch einer systematischeren Analyse des Phänomens. Indem wir uns die Frage stellen, in welchem Lichte die kolonial und ‚rassisch‘ konstruierten Anderen erscheinen und welche Darstellungsstrategien zum Zuge kommen, erhoffen wir uns Einblicke in die Frage, in welcher Form die europäische Aufklärung – d.h. das Subjekt der europäischen Aufklärung – eine Beziehung zu anderen Weltteilen eingeht. Genauer gesagt, geht es in erster Linie um die Konstruktion eines Bildes vom afrikanischen Sklaven als Inbegriff des kolonial und ‚rassisch‘ konstruierten Anderen im Kontext der Plantagenwirtschaft. Diese Figur wird mit Figuren des Anderen aus anderen Epochen zu vergleichen sein – d.h. Epochen und Weltteilen, die durchaus dem voll ausgeprägten europäischen Kolonialismus vorgelagert sind, oder sich seinem Zugriff entziehen können.

Das internationale und interdisziplinäre Symposium findet in englischer Sprache statt. Interessierte BesucherInnen werden gebeten, sich bei Mark Minnes (Minnes@romanistik.phil.uni-hannover.de) anzumelden.
Quelle der Beschreibung: Information des Anbieters

Forschungsgebiete

Postkoloniale Literaturtheorie
Groteske, Das Erhabene, Aufklärung

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Ansprechpartner

Einrichtungen

Leibniz Universität Hannover (LUH)
Romanisches Seminar
Datum der Veröffentlichung: 12.12.2018
Letzte Änderung: 12.12.2018