Konferenzen, Tagungen

Diversität darstellen

Beginn
11.01.2018
Ende
12.01.2018

Diversität ist ein Begriff, der immer zugleich aufs Ganze geht und auf irreduzible Unterschiedlichkeit abzielt. Wie aber lässt sich unendliche Differenzierung überhaupt denken, wie lässt sie sich in eine Form begrifflicher Ordnung überführen – und wie lässt sie sich konkret darstellen? Die Jahrestagung 2018 des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung nimmt die aktuellen Auseinandersetzungen um diversity zum Ausgangspunkt für eine vertiefte Betrachtung dieser Darstellungsproblematik. Sie versammelt Vortragende aus Kultur- und Sozialwissenschaften, um den jeweiligen Umgang mit Diversität zu erkunden. Ein Schwerpunkt liegt auf der Frage der Perspektive: Von welchen Stand- oder Gesichtspunkten aus kann Diversität überhaupt wahrgenommen werden? Lässt sich Vielfalt perspektivisch einheitlich konstruieren? Wie verhält sich Diversität zu Multiperspektivitität, etwa in den Wissenschaften, den Künsten, in Ausstellungspraktiken? Von großem Interesse sind zudem Fragen der Formen und Formate: Welche Narrative und Paradigmen werden bevorzugt, um Vielfalt zu ordnen oder Ordnung gerade zu vermeiden? Wie verhält sich das enthierarchisierende Denken des Nebeneinander zur Konzentration auf holistisch orientierte Modelle? Was sagen die Formen und Formate der Darstellung über Diversität als Kategorie der Analyse oder des politischen Handelns aus? Und schließlich: Wie entsteht in und aus solchen Darstellungen Diversität als normatives Konzept?

Programm

Donnerstag, 11.01.2018

9.30

Mona Körte, Georg Toepfer, Stefan Willer (ZfL): Einführung

9.45–11.45

Moderation: Eva Axer

Peter C. Pohl (Innsbruck): Essayismus und Polyphonie. Diversitätsromane im 20. und 21. Jahrhundert (Musil, Antunes, Chirbes)

Jutta Müller-Tamm (FU Berlin): Ordnung des Diversen. Wissenschaftliche Typen-Einteilungen am Ende des 19. Jahrhunderts

12.15–13.15

Moderation: Mona Körte

Moritz Baßler (Münster): Ästhetik im Zeichen des Konsums. Ausdifferenzierung oder Entzug der Diversität?

15.00–16.00

Moderation: Mona Körte

Astrid Deuber-Mankowsky (Bochum): Diversität und situiertes Wissen, oder: Was heißt divers sein?

16.30–18.30

Moderation: Georg Toepfer

Sara Fortuna (Rom): Sprachliche Diversität und politischer Konflikt in Vicos Philosophie

Horst Bredekamp (HU Berlin): Intrinsische Diversität. Kunst als Bindung von Widerspruch und Einheit

19.00

Moderation: Stefan Willer

Sharon MacDonald (HU Berlin): Making Diversities and Differences in Museums

Freitag, 12.01.2018

9.30–11.30

Moderation: Matthias Schwartz

Maisha Maureen Auma (HU Berlin/Magdeburg-Stendal): Diversität, Dekolonisierung, Dezentrierung. Optionsvielfalt als Spektrum des Möglichen darstellen

David Kaldewey (Bonn): Diversität, Identitäts­politik, und die Neuformierung studentischen Protests an amerikanischen Universitäten

12.00–13.00

Moderation: Aurélia Kalisky

Jürgen Trabant (Berlin): Sprachliche Diversität in Europa: Fluch oder Segen?

14.30–16.30

Moderation: Falko Schmieder

Thomas Potthast (Tübingen): The Values of (not?) Being Diverse. Normative Transfers zwischen Biologie und Kultur

Georg Toepfer (ZfL): Neben- statt Miteinander. Parataktische Bildlogik in Biodiversitätsdarstellungen

17.00–19.00

Moderation: Daniel Weidner

Deniz Göktürk (Berkeley): Vom Schwinden der Vielfalt in ihrer Inszenierung

Eva Geulen (ZfL): Ganz vergessen: die Solidarität?

20.00

Moderation: Eva Geulen

Albrecht Koschorke (Konstanz): Diversity und das ›Volk‹

Quelle der Beschreibung: Information des Anbieters

Forschungsgebiete

Literatur und Kulturwissenschaften/Cultural Studies
Diversität

Links

Einrichtungen

Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin (ZfL)

Verknüpfte Ressourcen

Institutionen

Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin (ZfL)
Datum der Veröffentlichung: 12.12.2018
Letzte Änderung: 24.04.2019