The Pleasures of Studying Literature

The Pleasures of Studying Literature.

Bielefelder Literaturwissenschaft zwischen Tradition und Transformation

Internationale Werkstatt, 27.–28. Mai 2021, Universität Bielefeld

Pleasures – Freude, Vergnügen, Genuss: Gehört die Begeisterung am Text und an der Reflexion über Literatur nicht zum Selbstverständnis der Wissenschaft? In diesem Sinne drängt das lustvolle Lesen eines literarischen Textes zum Nachdenken, zum Reden und zum Schreiben. Und Freude meint auch: Den erwartungsoffenen Umgang mit Texten, den Aufbruch, das Spielerische und die intellektuelle Energie. Ausgangspunkt für die im Mai stattfindende Werkstatt ist die ‚Literaturlust’ jedoch nicht nur, weil mit ihr ein Bedürfnis nach Reflexion, Analyse sowie nach Austausch verbunden ist. Mit der Literatur sind zudem Freiräume im Spiel, in denen Bestehendes revidiert und (Un-)Mögliches erörtert wird. Erweiterungen des Denk- und Sagbaren durch die Literatur gehen einher mit Differenzierungen wissenschaftlicher Debatten. ‚Pleasures of Studying Literature’: Im Mittelpunkt stehen ein aktuelles Verständnis des Faches und seine produktiven Spannungen.

Ausgehend von den pleasures hat die Veranstaltung die Möglichkeiten und Aufgaben einer Literaturwissenschaft im Plural zum Gegenstand. Nicht zuletzt die Heterogenität der Philologien und der literaturwissenschaftlichen Studienprogramme lässt nach unterschiedlichen Ansätzen und neuen Umsetzungen der Lust am Text für die Theorie fragen. Auch ergibt sich ein kreativer surplus in der Reibung mit institutionell gewachsenen und disziplinären Nachbarschaften. Hinzu kommen Verflechtungen mit kulturellen Praktiken und Bestimmungen des Stellenwerts in der Gesellschaft. Die Werkstatt bietet Raum für den Austausch unterschiedlicher Ansätze und Positionen. Nicht ausgeschlossen sind Provokationen, Traditionen und Wechselwirkungen, die von Bielefeld ausgehen.

The Pleasures of Studying Literature: In Panel-Diskussionen mit kompakten Beiträgen und breitem Dialog kann es um Fragen wie diese gehen:

1. Plaisirs: Wie befördern Freude und Begeisterung an und mit dem Text die wissenschaftliche Reflexion? Wie hat wissenschaftliche Reflexion Teil am Vergnügen? Wie können Wissenschaftler*innen, Lehrende und Studierende dieses Wechselverhältnis nutzen?

2. Welche Verständnisse (‚Turns’ und Paradigmen wie Re-Philologisierung, Transkulturalität, postklassische Narratologie, digital humanities) werden derzeit in der Literaturwissenschaft debattiert? Welche Konfliktfelder werden dabei sichtbar?

3. Was leistet die Literaturwissenschaft für die Gegenwart? Wie nimmt sie Einfluss auf gesellschaftliche Diskurse und welche sozialen Funktionen kommen ihr zu?

4. Welche möglichen Impulse können von Bielefelder Traditionen insgesamt ausgehen? Welche Anknüpfungspunkte ergeben sich?

VeranstalterInnen: Dorit Funke, Mona Körte, Marius Littschwager, Joachim Michael, Nils Rottschäfer (Studienfach Literaturwissenschaft/Romanistik/Latein, Universität Bielefeld)