CfP/CfA Publikationen

"Spotlights on Media Borders / Perspektiven auf Mediengrenzen" (Sammelband)

Deadline Abstract
31.01.2021
Deadline Beitrag
31.10.2021

Mediale Grenzphänomene – Grenzüber- und -unterschreitungen, Grenzziehungen und -verschiebungen – sind fundamentale Elemente kommunikativer Praxis und ermöglichen es, sowohl die limitierenden Charakteristika spezifischer (Einzel-)Medien und Medienkonstellationen als auch die Beschaffenheit dieser Grenzen selbst zu erkunden. Die Heterogenität des Gegenstandsfeldes – das gleichermaßen in künstlerischen wie alltäglichen, historischen wie zeitgenössischen Kommunikationsformen zu verorten ist – bedingt das Interesse und die Beteiligung unterschiedlichster Disziplinen an seiner Erforschung.

Spätestens seit dem Aufkommen der sogenannten „Neuen Medien“ und damit verbundenen drängenden Fragestellungen sowie der verstärkten Aufmerksamkeit für die Komplexität kommunikativer Handlungen entstand in den vergangenen Jahrzehnten ein rasant wachsendes und ausdifferenziertes Forschungsfeld, das sich auf unterschiedlichsten Wegen den komplexen, medialen Relationsgefügen anzunähern versucht. Die darin entwickelten Ansätze und Konzepte sind jedoch kaum noch zu überblicken und haben zu einer Vielzahl herausragender Forschungsleitungen und zu einer Pluralität von Begrifflichkeiten geführt. Doch so interdisziplinär Gegenstände, einzelne Ansätze und Affiliationen der Forschenden auch sind – dem Diskurs fehlt diese Eigenschaft in weiten Teilen. Ein Grund hierfür liegt in der mangelnden Verständlichkeit untereinander als Folge terminologischer und methodischer Schwächen des Forschungsfeldes.

An dieser Stelle möchte dieser Sammelband ansetzen und einen ersten Schritt in Richtung eines dringend notwendigen, echten interdisziplinären Diskurses gehen. Ziel ist es dabei ausdrücklich nicht, den Diskurs zu vereinheitlichen, sondern die aktuell extrem ausdifferenzierten und zum Teil untereinander unverständlich gewordenen theoretischen Ansätze und Studien in diesem Themenfeld erneut zu bündeln. Ein strikter Fokus soll auf die disziplinäre Vielfalt der Beiträge gelegt werden. Zur Vorbereitung einer intensiveren Auseinandersetzung und Diskursbelebung wird angestrebt, ein Gesamtglossar zu erstellen, welches einen ersten Einblick in zum Teil vielleicht überraschende Gemeinsamkeiten und Differenzen unterschiedlicher Forschungsansätze gewähren kann und den Leser*innen des Bandes die Vergleichbarkeit und Verknüpfbarkeit der Beiträge erleichtern soll.

Der Aufbau des Bandes sieht eine programmatische Zweiteilung vor: 

§  Im ersten Teil des Bandes werden theoretische und methodische Positionen dargelegt, die ein möglichst diverses und breites Spektrum beleuchten sollen: von literaturwissenschaftlich orientierten Ansätzen zur Intermedialität, über medienlinguistische multimodale Analyseverfahren, architekturtheoretische Positionen zur Multimedialität bis hin zu theater- und kunstwissenschaftlichen Ansätzen, u.v.m.

§  Im zweiten Teil soll das Potential der Fragestellungen anhand von konkreten Fallbeispielen aus unterschiedlichsten Disziplinen, Gegenstandsbereichen und Epochen aufgezeigt werden. Zur Kategorisierung wird hierfür die jeweils fokussierte Medienkonstellation bzw. -relation herangezogen, d.h., ob es sich um mindestens zwei zeitlich und/oder räumlich distinkt voneinander vorliegenden Medien handelt oder ob es sich um eine Medienkonstellation handelt, in der mehrere Medien in einer gemeinsamen raum-zeitlichen Situation vorliegen und in einer wechselseitigen Beziehung zueinander stehen.

Kurze Abstracts (ca. 300 Wörter) für theoretische ausgerichtete Artikel (1. Teil) oder konkrete Fallbeispiele (2. Teil) sind gemeinsam mit einer kurzen CV (inkl. Forschungsschwerpunkten und disziplinärer Ausrichtung) bis zum 31.01.2021 per Email an nora.benterbusch@uni-saarland.deeinzureichen. Bitte achten Sie darauf, dass in Ihren Abstracts zu konkreten Fallbeispielen auch der zugrunde gelegte methodisch-theoretische Hintergrund deutlich wird. 

Die vollständigen Artikel sollen bis zum 31.10.2021 vorliegen und etwa eine Länge zwischen 40.000 und 60.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) haben. Beiträge können in deutscher oder englischer Sprache eingereicht werden.


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Media border phenomena – crossing and falling below borders, drawing and shifting borders – are fundamental elements of communicative practice. Investigating them allows us to explore both the limiting characteristics of specific (individual) media and media constellations and the nature of the borders themselves. The heterogeneity of the subject area – which is located in artistic as well as everyday, historical as well as contemporary forms of communication – causes the interest and participation of a wide range of disciplines in its research.

At the latest since the emergence of the so-called "new media" and the urgent questions associated with them, as well as the increased attention to the complexity of communicative actions, a rapidly growing and differentiated research field has emerged in the past decades. The approaches and concepts developed to understand the complex, media-related structures of relations can hardly be overlooked and have led to a multitude of outstanding research projects and a plurality of technical terms. However, as interdisciplinary the objects, as individual the approaches and affiliations of the researchers may be, the discourse unfortunately lacks this characteristic to a large extent. One reason for this lies in the lack of comprehensibility of some of them as a result of terminological and methodological weaknesses in the research field.

This is where this anthology would like to start and take a first step towards an urgently needed, genuine interdisciplinary discourse. The aim is explicitly not to standardize the discourse, but rather to re-focus the currently extremely differentiated theoretical approaches and studies, some of which have become incomprehensible to one another. A strict focus is to be placed on the disciplinary diversity of the contributions. In preparation for a more intensive discussion and stimulation of discourse, the aim is to compile an overall glossary which can provide a first insight into the similarities and differences of different research approaches, some of which may be surprising, and which should make it easier for the readers of the volume to compare and link the contributions.

The structure of the volume is divided into two parts: 

§  In the first part of the volume, theoretical and methodological positions are presented, which are intended to illuminate as diverse and broad a spectrum as possible: from literary-scientific approaches to intermediality, through media-linguistic multimodal analysis procedures, architectural-theoretical positions on multimedia, to approaches from theatre and art studies, and many others.

§  In the second part, the potential of the questions will be demonstrated on the basis of concrete case studies from various disciplines, subject areas and epochs. For the categorization, the respective focused media constellation or relation will be used, i.e. whether it is a matter of at least two media that are present in different temporal and/or spatial situations or whether it is a media constellation in which several media are present in a common spatio-temporal situation and are in a mutual relationship to each other.

Short abstracts (approx. 300 words) for theoretically oriented articles (1st part) or concrete case studies (2nd part) should be submitted together with a short CV (incl. research focus and disciplinary orientation) by 31 January 2021 by email to nora.benterbusch@uni-saarland.de. Please make sure that your abstracts on concrete case studies also clearly show the underlying methodological and theoretical background. 

The final articles should be submitted until 31 October 2021 and have a length of between 40,000 and 60,000 characters (including spaces). Articles can be submitted in German or English.

Quelle der Beschreibung: Information des Anbieters

Forschungsgebiete

Medientheorie, Literatur und andere Künste, Literatur und Visual Studies/Bildwissenschaften, Literatur und Musik/Sound Studies, Literatur und Medienwissenschaften

Ansprechpartner

Einrichtungen

Universität des Saarlandes (UdS)
Kunst- und Kulturwissenschaften
Beitrag von: Jonas Nesselhauf
Datum der Veröffentlichung: 18.12.2020
Letzte Änderung: 18.12.2020