CfP/CfA Veranstaltungen

MEMORY AND LITERATURE – Symposium und Special Issue "Journal of Literary Theory"

Beginn
09.09.2021
Ende
11.09.2021
Deadline Abstract
31.01.2021
Deadline Beitrag
01.08.2021

– German version below –

 

Literature plays a crucial role in the research field of Memory Studies. In spite of extensive research in this field, also and particularly in Literary Studies relating to fictional minds and commemoration, various scholars mentioned that there is still a virtual lack of theoretical approaches to textual analysis. Moreover, although Literary Theory and especially Narratology offers concrete instruments for textual analysis, these two areas are only occasionally combined. The planned special issue of Journal of Literary Theory aims to test several theoretical approaches to literature which deal with traumatic memory and memory of violence. Memory Studies provide process-induced concepts of memory, utilizing Michael Rothberg’s „multidirectional memory“, Aleida Assmann’s „dialogisches Erinnern“ and Astrid Erll’s „travelling memory“. Textual analysis based on these concepts mostly shows a direct application on the literary text without considering its structure. The consideration of a narratological perspective may foster a taxonomy of various manifestations of multidirectional and dialogical processes of memory. Furthermore, to describe and classify processes of remembrance in literature, concepts such as Alan Palmer’s „fictional minds“, Jan Alber’s „unnatural narratives“ or unreliable narration prove to be very helpful.

 

Proposed articles may consider the following questions (among others):

  • How can we precisely describe the role of literature in the field of Memory Studies? How do other disciplines interact with and rely on literature?
  • How do Memory Studies and literary theory relate to processes of remembrance in literature? How do literary texts mimetically shape processes of memory and which theoretical concepts are useful to further describe and define these phenomena?
  • In what way do theories and methods from the field of Digital Humanities provide new stimuli for research on memory and literature?
  • To what extend provide findings about interpersonal interaction and individual memory processes shaped in literature insights in the function of collective memory?
  • Which concrete literary theories and methods can show literature to be a privileged discursive space for memory processes?

We encourage submissions from all language and literature departments and from all academic disciplines participating in Memory Studies (especially psychology, sociology, philosophy, cultural and media studies).

Articles in which individual literary texts or a corpus of literary texts are interpreted can only be considered if they feature a strong focus on systematic and theoretical questions.

The publication process follows a two-step procedure: following the notification of acceptance, all authors write a first draft of their contributions. These drafts will be circulated among all contributors and jointly discussed at a digital workshop. The number of participants is limited to 10. A revised and expanded version will be subject to a double-blind review process by the international advisory board of JLT.

 

Schedule

31 January 2021: submission deadline for abstracts

21 February 2021: notifications of acceptance

1 August 2021: submission of contributions for pre-circulation

9-11 September 2021: digital workshop with all contributors

1 March 2022: submission of revised contributions (based on the discussions at the workshop) though the JLT Website.

 

Please send an abstract (in German or English) to Dr. Urania Milevski (milevski@uni-bremen.de) and Dr. Lena Wetenkamp (wetenkamp@uni-mainz.de) by 31 January 2021. Your submission (c. 500 words) should include a short biobibliography.

 

We are always interested in further collaboration and exchange with scholars working at the interface of Literary Theory and Memory Studies. Please do not hesitate to contact us via e-mail.

 

German Version:

 

Literatur spielt eine zentrale Rolle als Untersuchungsgegenstand der Memory Studies. Trotz der intensiven Forschung auf diesem Gebiet in den letzten Jahrzehnten ist vielfach festgestellt worden, dass es – gerade im Bereich der dezidiert literaturwissenschaftlichen Beschäftigung mit Erinnerung und Gedächtnis – an theoretischen Zugängen zur Textanalyse fehlt. Obwohl diese konkreten Analysewerkzeuge in Literaturtheorie und besonders Narratologie vorhanden sind, ist bisher eine Kombination der beiden Bereiche weitgehend ausgeblieben. Das geplante Themenheft des Journal of Literary Theory will sich diesem Desiderat annehmen und Erkenntnisse aus Literaturtheorie und Narratologie mit den Memory Studies verbinden.

Hierbei soll vor allem die Erinnerung an Gewalt und traumatische Ereignisse im Fokus stehen, für die mit Michael Rothbergs „multidirectional memory“, Aleida Assmanns „dialogischem Erinnern“ oder Astrid Erlls „travelling memory“ neue prozessinduzierte Konzepte von Erinnerung erarbeitet worden sind. Diese Konzepte werden oftmals auf literarische Texte appliziert, ohne den Textstrukturen gesteigerte Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Der Einbezug narratologischer Kategorien würde nicht nur bei einer Systematisierung der Ausformungen literarischer multidirektionaler und dialogischer Erinnerungsprozesse helfen, Konzepte wie Alan Palmers „fictional minds“, Jan Albers „unnatural narratives“ oder das unzuverlässige Erzählen könnten die Beschreibung literarischer Erinnerungsprozesse befördern.

 

Die Beiträge könnten u.a. die folgenden Fragen und Probleme fokussieren:

  • Wie kann die Rolle, die Literatur in den Memory Studies spielt, konkret beschrieben werden? Welche Rolle bekommt die Literatur von den beteiligten Disziplinen zugewiesen?
  • In welchem Verhältnis stehen Memory Studies und Literaturtheorie zu literarisch modellierten Erinnerungsprozessen? Wie wird Erinnerung in literarischen Texten mimetisch hergestellt und welche theoretischen Konzepte der Memory Studies können zur Interpretation angeschlossen werden?
  • Inwiefern können Theorien und Methoden aus den Digital Humanities neue Impulse für die Untersuchung des Konnexes von Literatur und Erinnerung liefern?
  • Welchen Aufschluss bieten Erkenntnisse über literarische Modellierungen interpersonaler Interaktionen und individueller (Figuren-)Erinnerungen über Phänomene kollektiver Gedächtnisprozesse?
  • Welche genuin literaturwissenschaftlichen Theorien und Methoden sind potenziell dazu in der Lage, Literatur als privilegiertes Experimentierfeld zur Aushandlung verschiedener Erinnerungskomplexe sichtbar zu machen?

Wir freuen uns über Beitragsvorschläge von Literaturwissenschaftlerinnen und Literaturwissenschaftlern aller Philologien sowie von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aller an den Memory Studies beteiligten Fächern (insbesondere Psychologie, Soziologie, Philosophie, Kultur- und Medienwissenschaft) in deutscher oder englischer Sprache. Beiträge, in denen Interpretationen einzelner literarischer Texte oder Textkorpora vorgelegt werden, können nur berücksichtigt werden, wenn ein systematisch-theoretisches Interesse deutlich erkennbar leitend ist. Die Entstehung des Themenhefts folgt einem zweistufigen Verfahren. Nach einer Zusage durch die Gastherausgeberinnen werden die eingeladenen Referentinnen und Referenten gebeten, eine prinzipiell druckfertige Vorlage zu erarbeiten, die allen Beiträgerinnen und Beiträgern des Heftes zur Verfügung gestellt und anschließend im Rahmen einer digitalen Autorenkonferenz gemeinsam diskutiert wird. Die Zahl der Teilnehmenden ist auf 10 begrenzt. Eine Überarbeitung der Beiträge auf der Grundlage der Workshopdiskussion geht der endgültigen Abgabe voran. Die Drucklegung des Beitrags im Themenheft des Journal of Literary Theory kann erst nach erfolgreich durchlaufenem doppelt anonymisierten Peer-Review-Verfahren des internationalen JLT-Beiratserfolgen.

 

Zeitplan

31. Januar 2021: Deadline für die Abstracts

21. Februar 2021: Zusage an die Autorinnen und Autoren

1. August 2021: Einsendung der ausformulierten Beiträge

9.-11. September 2021: digitale Autorenkonferenz

1. März 2022: Abgabe der überarbeiteten Beiträge (auf der Grundlage der Workshopdiskussion) über das Redaktionssystem des JLT

 

Abstracts (in deutscher oder englischer Sprache) von etwa 500 Wörtern als PDF- und Word-Datei mit kurzen biobibliographischen Angaben senden Sie bitte bis zum 31. Januar 2021 an Dr. Urania Milevski (milevski@uni-bremen.de) und Dr. Lena Wetenkamp (wetenkamp@uni-mainz.de).

 

Auch unabhängig von der Veranstaltung sind wir an Austausch und Vernetzung mit anderen Forscherinnen und Forschern an der Schnittstelle von Literaturtheorie und Memory Studies interessiert und freuen uns über Mailanfragen.

Quelle der Beschreibung: Information des Anbieters

Forschungsgebiete

Literaturtheorie
Memory Studies

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Ansprechpartner

Datum der Veröffentlichung: 04.12.2020
Letzte Änderung: 04.12.2020