Als fremdsprachendidaktische Arbeit fragt die vorliegende Dissertation nach den Zielen des Englischunterrichts sowohl im sprachdidaktischen als auch im literaturdidaktischen Bereich und festigt damit eine Theorie des Englischunterrichts, die sowohl Fragen der Allgemeinbildung als auch die Rolle von Schule und Unterricht in der Gesellschaft mit einschließt. So wird Karl Heinz Piephos Konzept der Kommunikativen Kompetenz, welches bereits in den 1970er Jahren einen wichtigen Beitrag zur Didaktik des Englischen leistete und spätestens seit 2001 über den European Framework of References for Languages: Learning, Teaching, Assessment fest in den Lehrplänen verankert ist, detailliert reflektiert. Zusammen mit der Interkulturellen Kompetenz, die in der vorliegenden Dissertation v.a. mit dem Namen Michael Byram verbunden wird, bildet die Kommunikative Kompetenz ein fachlegitimierendes Richtziel für den Englischunterricht. Beide Konzeptionen zeigen eindeutig, dass eine Sprache zu lernen immer bedeutet, sich mit kulturellen Gepflogenheiten und Besonderheiten auseinanderzusetzen. Es ist daher ein Dreh- und Angelpunkt für den Fremdsprachenunterricht, bei den Schülern eine Einstellung zu fördern, welche von Empathie dem Fremden gegenüber geprägt ist, und ethnozentrische Gefühle abbaut. Am besten kann das geschehen, wenn man sich als Lehrender und Lernender darüber klar wird, wie die einzelnen Aspekte, welche die Kommunikative und Interkulturelle Kompetenz ausmachen, auf verschiedene gesellschaftliche Diskurse rückbezogen sind und wie sie aus diesen schöpfen. An dieser Stelle eröffnet die vorliegende Arbeit mit neuen Überlegungen zur Kulturökologie eine zusätzliche Dimension. Nach Herleitung und Erklärung der Konzeption der kulturellen Ökologie, auch ausgehend von Betrachtungen zu naturwissenschaftlichen Begrifflichkeiten aus dem Bereich der biologischen Ökologie, werden zahlreiche Überlegungen zur Ökologie in der Sprachwissenschaft und Literaturwissenschaft angestellt. Schließlich werden diese Überlegungen didaktisch ...
|