Graphische Literatur und visuelle Poesie können in mindestens zweifacher Hinsicht als Künste des Dazwischen verstanden werden: Zum einen kombinieren sie Bild und Text als ästhetische und semantische Ausdrucksmöglichkeiten, zum anderen reflektieren sie diese Zwischenstellung in intermedialen Verweisen und einer Affinität zu Themen zwischenräumlicher, marginal(isiert)er Erfahrung. Im mehrdimensionalen Verhältnis von Schriftzeichen und Abbildung, von semantischer Festlegung und Öffnung, in der Überschreitung von Grenzziehungen und der Verortung zwischen unterschiedlichen semiotischen Systemen liegt ihre zugleich gattungsbildende und gattungsbrechende Spezifik. Das Dossier versammelt unterschiedliche medienkomparatistische Forschungsperspektiven zu Ausdrucksmodi von Bild-Text-Welten in der Romania, um Merkmale und Potenziale des Dazwischen ins Zentrum zu rücken und diese zu konzeptualisieren. ; Graphic literature and visual poetry can be understood asarts of the in-betweenin at least two ways: on the one hand, they combine image and text as aesthetic and semantic means of expression; on the other, they reflect this in-between position via intermedial references and an affinity for themes of interspatial, marginal(ized) experience. Their genre-forming and genre-breaking specificitiescan be found in their engagements with multidimensional character/image relationships, with semantic determination and opening, with boundary transgressions, and with shifts between different semiotic systems. This dossier brings together media-comparative perspectives on different expressions of image-text relations as a way to identify and conceptualize characteristics and potentials of thein-between.
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