Narrative Kulturkonzepte
Wielands Aristipp und Goethes Wilhelm Meisters Wanderjahre
Aufklärung und Rokoko in der deutschen Literatur
Friedrich Sengle gilt als einer der besten Kenner der deutschen Literatur des 18. Jhdts. (Wieland- und Goethe-Monographien). In seiner aus dem Nachlaß hg. Vorlesung gibt er eine fundierte Einführung in Gemeinsamkeit und Wechselspiel von Aufklärung...
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Friedrich Sengle gilt als einer der besten Kenner der deutschen Literatur des 18. Jhdts. (Wieland- und Goethe-Monographien). In seiner aus dem Nachlaß hg. Vorlesung gibt er eine fundierte Einführung in Gemeinsamkeit und Wechselspiel von Aufklärung (Vernunftorientierung) und Rokoko (Formkunst). Im Zentrum stehen neben den Hauptgattungen die vorklassischen Zweckformen wie Lehrgedicht, Moralische Wochenschrift, Epigramm, Satire und die erzählende Versdichtung. Lessing und Wieland bilden die Höhepunkte, aber auch der Theoretiker Gottsched erfährt eine Aufwertung. Intensive Herausarbeitung der Kategoriensysteme und des kulturhistorischen Hintergrundes, verbindet sich mit plastischen Interpretationsbeispielen im spontanen Mitteilungsstil. Der dritte Band einer Vorlesungsreihe, die mit wenigen Lücken den Zeitraum vom 18.-20. Jhdts umspannt (in gleicher Reihe erschienen: Goethe 1999 und Moderne deutsche Lyrik 2001).
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Kunst der Kritik
die Gattungsgeschichte der Rezension von der Spätaufklärung bis zur Romantik
Rezensionen sind bislang vor allem Hilfsmittel, kaum Gegenstand literaturwissenschaftlicher Forschung. Dabei herrscht allgemein Konsens darüber, dass gerade die Kritiken des späten 18. Jahrhunderts weit über den Status des Sekundären hinausgehen, den...
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Rezensionen sind bislang vor allem Hilfsmittel, kaum Gegenstand literaturwissenschaftlicher Forschung. Dabei herrscht allgemein Konsens darüber, dass gerade die Kritiken des späten 18. Jahrhunderts weit über den Status des Sekundären hinausgehen, den man der Gattung gewöhnlich zuschreibt. Die vorliegende Untersuchung stellt daher den Gattungsaspekt konsequent in den Vordergrund und berücksichtigt zugleich die Einbettung der Besprechungen in das Medium Zeitschrift. Die Gattungsgeschichte der Rezension, die die Autorin auf diese Weise entwirft, ermöglicht ein neues Verständnis der kanonischen Kritiken des ausgehenden 18. Jahrhunderts (Schillers Bürger-Rezension, A. W. Schlegels Kritiken in der ALZ, die Rezensionen im Athenaeum), sie trägt aber auch zur Erweiterung dieses Kanons bei und eröffnet damit neue Perspektiven auf die Entwicklung der kritischen Prosa in deutscher Sprache.
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