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  1. Geläutertes Junggesellentum vom Biedermeier bis zur Moderne
    ideelle Erbschaft und Ermöglichung alternativer bürgerlicher Männlichkeit
    Erschienen: 2008

    ger: Ziel meiner den literaturwissenschaftlichen Gender Studies zurechenbaren Untersuchung ist es, Konzepte nichthegemonialer Männlichkeit in ausgewählten Texten des 19. und beginnenden 20.<br />Jahrhunderts herauszuarbeiten und in Hinblick auf die... mehr

     

    ger: Ziel meiner den literaturwissenschaftlichen Gender Studies zurechenbaren Untersuchung ist es, Konzepte nichthegemonialer Männlichkeit in ausgewählten Texten des 19. und beginnenden 20.
    Jahrhunderts herauszuarbeiten und in Hinblick auf die Kontexte, Mechanismen und Inhalte der geschlechtlichen Identitätskonstruktion zu befragen. Ausgangspunkt hierfür ist die Figur des über diverse Hilfskonstruktionen zwischen den Generationen wieder familien- und gesellschaftstauglich gemachten Junggesellen. Biopolitische Grundkonstellation ist der mann-männliche Austausch zwischen dem nichthegemoniale Prinzipien verkörpernden Junggesellen und dem die Norm vertretenden Jüngling im Rahmen einer nicht idealtypischen, da nicht dem dominierenden bürgerlichen Familien- und Geschlechtermodell entsprechenden Erbschaft, bei der symbolisches wie materielles Kapital, Macht und nicht eingelöste Männerphantasien von einer Männergeneration auf die andere übergeben werden. Dem Jüngling werden entgegen gesellschaftlicher Normvorstellungen Ersatzbegleiterfiguren wie der erfolglose, unverheiratete Oheim oder Freund in zentralen Rollen beigestellt, was textuelle Rechtfertigungsstrategien auslöst.
    Methodologisch wird dieses Motiv sowohl mithilfe der zeitgenössischen soziologischen wie philosophischen Diskurse als auch anhand der neueren, im Rahmen der Gender Studies entwickelten Ansätze der Männerforschung beschreibbar gemacht. In einem ersten Schritt muss der Begriff des Junggesellen definiert werden. Nach einer Darstellung der Forschungsgeschichte zum Junggesellen und anderen Männlichkeitstypen in der Philologie geschieht dies durch die Darstellung seiner Etymologie und weiters der sozialgeschichtlichen Einbettung in den Diskurs über die bürgerliche Familie. Dann wird die ambivalente Codierung besprochen, die den Junggesellen zwischen einer positiven und negativen Auslegung pendeln lässt. Im letzten Definitionsschritt wird dem Junggesellen als Phantasma moderner Unangepasstheit der in den Gesellschafts- und Familienkreis zurückkehrende Junggeselle gegenübergestellt. Ich nenne diese Form von Männlichkeit Junggesellentum der Umwegrentabilität.
    Um der literarischen Inszenierung der damit verbundenen Identitätsfindungsprozessen gerecht zu werden, entwerfe ich anschließend im Theorieteil aufbauend auf die sowohl diachronen (Bourdieu) wie synchronen (Connell) soziologischen Beschreibungen, unter Einbeziehung epistemologischer wie anthropologische Raumkonzepte (Bachelard, Hall, Campbell) und in Kontrast zu dem hegemonial-paternalen Narrativ (Rutherford) ein narratives Grundmuster als Folie der Textanalyse.
    Dieses bestimmt sich durch die Deutung des Junggesellenstatus als jeweils epochenspezifisch gewertete Darstellung von Persönlichkeitsbildung (vom als negativ erachteten abgebrochenen Bildungsroman bis hin zur positiv erlebten Künstler- und Abenteurerexistenz), der Topographie als textuelles Raster sozialer Ordnungs- und individueller Orientierungsmechanismen (Reisen, männliche Melancholie) und der Bündelung von Diskursen zu Natur, Medizin und Subjektpsychologie in stets wiederkehrenden Symbolen wie den Lebens- oder Stammbäumen.
    Die Analysen des Hagestolz, der Akten des Vogelsangs und Blumfeld, ein älterer Junggeselle stellen substantielle Beiträge zur Stifter-, Raabe- und Kafka-Philologie dar. Stifters Text zielt besonders auf die ökonomische Basis und erzieherische Fragen männlichen Seins und Handelns ab. Raabe gestaltet auf der Grundlage einer ambivalenten und tragischen Vater-Sohn-Beziehung eine besonders für die deutsche Geschichte bedeutsame politische Männlichkeitsinszenierung. Stifter wie Raabe gehen davon aus, dass Defizite bei der Männlichkeitskonstruktion besprochen und therapiert werden können. Anders Kafka. Er bricht mit dem Mythos der Umwegrentabilität und zeigt den Junggesellen ausschließlich mit seinen fragwürdigen psychologischen Mechanismen des Kleinbürgers, wodurch sein Text zu einer grotesk-komödiantischen Montage gerät, deren heilende Wirkung nicht vom Text vorgegeben werden kann.
    eng: The present study belongs to the philological branch of gender studies. It analyses the concepts of non-hegemonical masculinity in German and Austrian literature of the 19th and early 20th centuries with special emphasis on their cultural cultural contexts and the construction mechanisms of alternative male identity.
    The starting point is the motif of the bachelor, who is reintegrated into familiy and society with the help of a auxiliary social construction. The fundamental constellation of this process is the man-to-man exchange between the bachelor -representing non-hegemonical principles- and the young boy or married man, who represents norm. This exchange takes place in situations of inheritance in which symbolical and material capital, power and not redeemed male fantasies are handed over from one generation to the other. It is the contrary of the ideal case, because it does not correspond to the established models of familiy and gender relations. Against normative concepts, male figures, who have to gain a hegemonical status, are accompanied by substitute guides and protagonists as for instance the figure of the unsuccessful and unmarried uncle or friend a constellation which calls for textual legitimation strategies.
    Methodologically, this motif is described and analysed by reconstructing the contemporary sociological and philosophical discourses and by extrapolating it to the current concepts of masculinity, developed by the gender studies. The first step is to define the bachelor. After an overlook of the research on masculinity and bachelors, I present its etymology as well as the social-historical context of the bourgeois family concept. Afterwards, the ambivalent discourse about the bachelor is described. Both the positive and the negative reading of the bachelor leads to modern imagination of the bachelor as the nonconformist man. I describe the opposite model as the Bachelor of indirect profitability".
    To cope with the literary performance of the male identity finding process in the subsequent part about theory, I elaborate a narrative concept which is based on both a diachronic (Bourdieu) and a synchronic (Connell) sociological description of masculinity, and on epistemological and anthropological concepts of space (Bachelard, Hall, Campbell). It contrasts productively with the hegemonical narrative of paternal masculinity (Rutherford). Within that concept, the interpretation of the unattached status of the bachelor can be seen as a historical representation of the identity finding process. It reaches from the interrupted Bildungsroman to the successful life of an artist.
    Space is seen as a matrix constructed by social and individual mechanisms of orientation (travelling, melacholy). Finally, the discourses of nature, medicine and psychology are analysed by the description of the use of familiy trees or the tree of life.
    The analysis of the Hagestolz", Die Akten des Vogelsangs" and Blumfeld, ein älterer Junggeselle" are milestones within the research about Stifter, Raabe and Kafka. Stifter's text especially expounds the problems of the economical base and educational questions of masculinity. Raabe draws a kind of masculinity upon the base of an ambivalent and tragical relationship between father and son with a special political message. Stifter as well as Raabe coincide in the opinion that the deficits of masculinity have to be discussed and can be treated. Kafka's approach is quite different. He breaks with the myth of profitability and shows the bachelor only with his quite questionable psychological mechanisms of the petit bourgeois. That's why this text works as a grotesque and comical montage, the healing effect of which cannot be prescribed by the text.

     

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    Quelle: Verbundkataloge
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Dissertation
    Format: Druck
    Schlagworte: Lediger; Männlichkeit; Bürgertum; Geschichte 1815-1848;
    Umfang: 405, IV S., Ill.
    Bemerkung(en):

    Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers

    Wien, Univ., Diss., 2008

  2. Otto Soyka (1881-1955)
    Erschienen: 2003

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    Quelle: Online Contents Komparatistik
    Sprache: Unbestimmt
    Medientyp: Aufsatz aus einer Zeitschrift
    Format: Druck
    Übergeordneter Titel: In: Literatur und Kritik; Salzburg : Müller, 1966-; Heft H.371/372 (2003), Seite 103/110

    Weitere Schlagworte: Soyka, Otto (1882-1955)
  3. ÖSTERREICHISCHES ALPHABET - über Otto Soyka
    Erschienen: 2003

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    Quelle: Online Contents Komparatistik
    Medientyp: Aufsatz aus einer Zeitschrift
    Format: Druck
    Übergeordneter Titel: Literatur und Kritik; Salzburg : Müller, 1966-; Heft 371-372 (2003), Seite 103-110

  4. KULTURBRIEFE
    Autor*in: Blaeulich, Max
    Erschienen: 2003

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    Quelle: Online Contents Komparatistik
    Beteiligt: Federmair, Leo; Garstenauer, Werner; Beyerl, Beppo; Aleph, Peter; Renoldner, Klemens
    Medientyp: Aufsatz aus einer Zeitschrift
    Format: Druck
    Übergeordneter Titel: Literatur und Kritik; Salzburg : Müller, 1966-; Heft 377-378 (2003), Seite 5-24