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  1. "Homerisches Recht" : Eid, Ehe und Verbindlichkeit im griechischen Epos
    Autor*in: Harst, Joachim

    [Der] Status des Rechts [ist] in der Odyssee grundsätzlich ambivalent [...]: Auf der einen Seite grenzt sich Odysseus unter Berufung auf eine allgemeine "rechtliche Ordnung" (thémis) und die öffentliche Versammlung (agorá) von der rechtlosen Welt der... mehr

     

    [Der] Status des Rechts [ist] in der Odyssee grundsätzlich ambivalent [...]: Auf der einen Seite grenzt sich Odysseus unter Berufung auf eine allgemeine "rechtliche Ordnung" (thémis) und die öffentliche Versammlung (agorá) von der rechtlosen Welt der Kyklopen ab, auf der anderen liegt Interpretation und Durchsetzung von Recht im Konfliktfall beim Einzelnen: Was "Recht" ist, wird zu einem großen Teil von Macht, Einfluss und Ansehen der Parteien bestimmt. Dennoch hieße es die Komplexität der in der Odyssee beschriebenen Ordnung zu vereinfachen, wollte man sie auf ein rohes Recht des Stärkeren zurückführen – Odysseus wird in seinem Epos schließlich gerade nicht durch Verbindlichkeit durchsetzende Stärke, sondern durch wendige, ja unverbindliche Listigkeit charakterisiert. Doch wie ließe sich dann die zuguterletzt wiederhergestellte rechtliche Ordnung differenziert beschreiben? Um diese Frage zu beantworten, ist zunächst eine Reflexion auf das grundsätzliche Verhältnis zwischen Recht und Epos vorzunehmen. Sie soll in den folgenden Abschnitten in der Diskussion einiger maßgeblicher rechtshistorischer Ansätze am Beispiel der Ilias geleistet werden. Im zweiten Hauptteil dieses Textes wird dann eine Lektüre der Odyssee unter dem Aspekt epischer Verbindlichkeit im Vordergrund stehen; sie wird in die Frage münden, in welchem Verhältnis die formale Geschlossenheit des Epos zur Herstellung von Ordnung steht. Die Problematik der epischen Form wird ihrerseits abschließend zum Verhältnis von Epos und Recht zurückführen, wobei nun allerdings das Epos als Gegenstand von mündlicher Überlieferung und (mythischer) Gesetzgebung im Zuge der pólis-Werdung Athens im Mittelpunkt steht.

     

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    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: CompaRe
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Teil eines Buches (Kapitel); Teil eines Buches (Kapitel)
    Format: Online
    ISBN: 978-3-8376-2844-9
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800)
    Schlagworte: Odyssea; Homerus; Recht; Epos
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  2. "No hay banda!" : gegenständliches Erzählen bei Kleist und David Lynch
    Autor*in: Harst, Joachim
    Erschienen: 05.02.2018

    Der doppeldeutige Einsatz von Gegenständlichkeit kann als exemplarisch für das filmische Erzählen David Lynchs gelten, das auf geradezu unheimliche Weise zwischen dinglicher Konkretion, alptraumhafter Irrealität und medialer Selbstbezüglichkeit... mehr

     

    Der doppeldeutige Einsatz von Gegenständlichkeit kann als exemplarisch für das filmische Erzählen David Lynchs gelten, das auf geradezu unheimliche Weise zwischen dinglicher Konkretion, alptraumhafter Irrealität und medialer Selbstbezüglichkeit schwebt - eine komplexe Konstellation, die gern auf psychoanalytische Theoreme oder selbstreflexive Muster reduziert wird, ohne die widerständig-zweideutige Rolle der Gegenstände zu beachten: Sie beharren einerseits als dingliche Körper unabweislich auf der Tatsächlichkeit der erzählten Geschichte, verweisen aber zugleich auf den medialen Rahmen des Vorgestellten und mithin auf seine Fiktionalität. Dieser Verweis auf den äußeren Darstellungsapparat führt bei Lynch aber nicht zu einem Auseinanderbrechen der dargestellten Welt, sondern kann geradezu verbindende, Kohärenz bildende Wirkung haben. "Gegenständliches Erzählen" wäre hier folglich zugleich anschaulich-konkret (stellt eine gegenständliche Welt vor) und selbstbezüglich, ohne abstrakt zu sein (es verkörpert den Prozess des Erzählens in Gegenständen der erzählten Welt). In diesem Sinn wäre "gegenständliches Erzählen" zunächst als eine narratologische Strategie und charakteristische écriture zu verstehen. Sie soll im Folgenden nach den zwei Seiten Schriftlichkeit und Anschaulichkeit untersucht werden.

     

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    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: CompaRe
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Buch (Monographie)
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800)
    Schlagworte: Die Verlobung in St. Domingo; Kleist, Heinrich von; Erzählen; Lynch, David
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  3. "Shipwreck in the heart of the city" : Robinson Crusoe in Paul Auster's early prose
    Autor*in: Harst, Joachim
    Erschienen: 23.06.2020

    As a postmodern detective novel, "City of Glass" circles around its genre, deconstructing topical notions such as the 'case' and citing the commonplace language of hardboiled detectives as well as Poe's archetypical Dupin. Furthermore, the novel also... mehr

     

    As a postmodern detective novel, "City of Glass" circles around its genre, deconstructing topical notions such as the 'case' and citing the commonplace language of hardboiled detectives as well as Poe's archetypical Dupin. Furthermore, the novel also refers to completely different texts and genres: Milton's Christian epic "Paradise Lost", for example, is allotted an important position in the 6th chapter with its speculations about a regaining of the Adamic language. The allusions to the puritan poet Milton exemplifies how Auster synthesizes a postmodern inquiry into genre and language with references to "premodern moral questions", highlighting interesting analogies between post- and premodern practices of reading and writing. An even more astonishing example are the subtle references to Defoe's "Robinson Crusoe", the best-selling puritan "spiritual autobiography" about the survival of a castaway on a remote Caribbean island, which have not yet been accorded scholarly attention. Although they don't seem to be of much significance at first sight, they, too, build on the relationship between puritan and postmodern reading and writing. In this paper, Joachim Harst unfolds the many parallels between Auster's and Defoe's first novels and shows how Auster reads "Robinson Crusoe" as an exemplary figure for existential solitude and artistic creativity. Auster's postmodern view on Defoe's novel also helps to highlight fissures in Robinson's seemingly complete "selfcomposure" via autobiography, while the colonial aspects of Defoe's novel resonate with Auster's postcolonial critique of America's puritan origins. Harst concludes with a glance at Auster's references to "Robinson Crusoe" in his other early works, especially his autofictional text "Invention of Solitude", in which he depicts the artist as "shipwreck[ed] in the heart of the city" and uses "Robinson Crusoe" to construct a biographical mythology aiming at creative authorship.

     

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  4. "The Dream She Clung To Enfolded Her" : Apparat und Begehren im Hollywood-Film
    Autor*in: Harst, Joachim
    Erschienen: 17.07.2017

    Ich möchte im Folgenden die Affinität zwischen psychoanalytischem und cineatischem Apparat zur Auseinandersetzung mit konkreten Filmen nutzen, indem ich drei Filme vorstelle, die ihrerseits Projektionen, Spiegelungen und Identifikationen... mehr

     

    Ich möchte im Folgenden die Affinität zwischen psychoanalytischem und cineatischem Apparat zur Auseinandersetzung mit konkreten Filmen nutzen, indem ich drei Filme vorstelle, die ihrerseits Projektionen, Spiegelungen und Identifikationen thematisieren und diese Konstellation inhaltlich mit Geschichten des Begehrens verknüpfen. Solche Momente führen eine doppelwendige Struktur in den Film ein: Sie stellen zum einen optische Reflexe - ohne jede "tiefere" Bedeutung - als Grundlage des Begehrens dar, während diese zum anderen den medialen Apparat innerhalb des Films spiegeln; das steigert sich weiterhin, wenn die Filme explizit oder implizit auf Hollywood als Ort der "Traumproduktion" verweisen. Dabei möchte ich in der Interpretation zeigen, dass es in den ausgewählten Werken weniger um Befriedigung durch imitierende Repräsentation als um die ganz konkrete Produktion von Begehren im Film geht. Das sei im folgenden am Beispiel dreier Filme aus bzw. über Hollywood - 'Sunset Blvd.', 'Mulholland Dr.' und 'No Country for Old Men' - anschaulicher vorgeführt.

     

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    Quelle: CompaRe
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Öffentliche Darbietungen, Film, Rundfunk (791); Literatur und Rhetorik (800)
    Sammlung: Synchron. Wissenschaftsverlag der Autoren
    Schlagworte: Hollywoodfilm; Begierde <Motiv>; Psychoanalyse <Motiv>
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  5. "Wer gestorben ist, der ist gerechtfertigt." : zur Trauerspielsprache bei Gryphius
    Autor*in: Harst, Joachim
    Erschienen: 22.01.2018

    Der Aufsatz untersucht am Beispiel des Märtyrerspiels "Catharina von Georgien" die Charakteristik der Gryph'schen Trauerspielsprache zwischen "erhabenem Stil" und sermo humilis. Unter Rückgriff auf die einschlägigen Studien Auerbachs wird besonderes... mehr

     

    Der Aufsatz untersucht am Beispiel des Märtyrerspiels "Catharina von Georgien" die Charakteristik der Gryph'schen Trauerspielsprache zwischen "erhabenem Stil" und sermo humilis. Unter Rückgriff auf die einschlägigen Studien Auerbachs wird besonderes Augenmerk auf das problematische Verhältnis zwischen dem christlichen Gegenstand - der Passion als Erniedrigung des Gottessohnes - und der barocken Stillehre gelegt: Solange das Trauerspiel dem "erhabenen Stil" den Vorzug gibt, kann es das christliche Heilsgeschehen nur verfremdend wiederholen.

    With reference to the martyr-play "Catharina von Georgien," my paper examines the rhetorical characteristics of Gryphius' mourning-plays as a movement between "elevated style" and sermo humilis. Drawing upon Auerbach's important studies on this subject, it highlights the problematic relationship between the play's Christian subject - the passion as humiliation of the divine Son - and baroque notions of (stylistic) elevation: As long as the mourning-play gives preference to "elevated style," it can only restage Christian salvation through its distortion.

     

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    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: CompaRe
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800)
    Schlagworte: Gryphius, Andreas; Catharina von Georgien oder bewehrete Beständigkeit; Sprache; Tragödie
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