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  1. Kollateralschäden der Gerechtigkeit : das Krimigenre inszeniert Gerechtigkeit als Rechtsverstoß und personalisierte Gewalt als legitim ; eine konsequente Entwicklung
    Autor*in: Delabar, Walter

    Wenn dem Vater die Tochter abhanden kommt und das Rechtssystem weder helfen kann noch helfen will, dann ist zweifelsohne der Vater im Recht, wenn er sich - angefeuert von seiner geschiedenen Frau - selbstdazu ermächtigt, die Entführer zu verfolgen... mehr

     

    Wenn dem Vater die Tochter abhanden kommt und das Rechtssystem weder helfen kann noch helfen will, dann ist zweifelsohne der Vater im Recht, wenn er sich - angefeuert von seiner geschiedenen Frau - selbstdazu ermächtigt, die Entführer zu verfolgen und die Tochter zu befreien. Pierre Moreis Thriller '96 Stunden' (96 Hours, Frankreich 2008), der mit Liam Neeson in Sachen Gerechtigkeit prominent besetzt ist, inszeniert die väterliche Rettungsaktion aber nicht allein als legitime Selbsthilfeaktion, sondern als Gewaltorgie und Serienmord. Der vormalige Darsteller eines "Gerechten" (Schindler's List, USA 1993) zehrt offensichtlich in der öffentlichen Wahrnehmung von seiner großen Rolle und überträgt deren Auszeichnung anscheinend immer noch auf neue Rollen, wenngleich verstärkt in Umkehrungen. So war er bereits in 'Batman begins' (USA 2005) als selbstgerechter Kämpfer gegen das Böse in der Welt besetzt worden, der sich freilich gegen den nicht minder eigengesteuerten fledermausähnlichen Superhelden nicht nachhaltig durchzusetzen vermochte. Während sich der von Neeson vorgestellte Kämpfer für die Gerechtigkeit in 'Batman' aber offensichtlich verrannt hatte und mit seinen diabolischen Plänen knapp scheiterte, ist der Vater in '96 Stunden' sehr, sehr erfolgreich.

     

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  2. Der sitzende Marshall : Reinigung und Selbstreinigung in John Fords "My Darling Clementine"

    "Wo sein Pferd vorbeigeritten ist, wächst Gras", erklärt Andre Bazin mit Blick auf den Westernhelden, der dem französischen Filmkritiker und ersten wichtigen Theoretiker des Westernfilms als archetypischer Wegbereiter der Zivilisation gilt. Mit... mehr

     

    "Wo sein Pferd vorbeigeritten ist, wächst Gras", erklärt Andre Bazin mit Blick auf den Westernhelden, der dem französischen Filmkritiker und ersten wichtigen Theoretiker des Westernfilms als archetypischer Wegbereiter der Zivilisation gilt. Mit seiner Ankunft, so ließe sich Bazin verstehen, verwandelt sich die Wüste in einen Garten, bricht eine neue Zeit an, genauer: wird durch die Kultivierung das zeitlose Sein der Wildnis in Geschichte überführt. Natürlich stellt diese Transformation nichts anderes als einen Mythos dar, der seinerseits die Geschichte tilgt, um sie in ein komplexitätsreduziertes und widerspruchsfreies Narrativ zu verwandeln. Hierin offenbart sich seine speziell von Roland Barthes profilierte reinigende Kraft, die wir im ältesten Filmgenre der Welt allerorten am Werk sehen, wobei sie in Handlungen zum Tragen kommt, die genau genommen von nichts anderem als Säuberungsakten berichten. Denn um Kulturbringer sein zu können, muss der Westernheld sich reinigend betätigen, das heißt zum Cleaner werden, der der heranrückenden Zivilisation Platz schafft. Er tut dies, indem er die Zivilisationsverweigerer- und -arretierer, die Indianer und Banditen, wahlweise ins Reservat, Gefängnis oder Grab, mindestens aber aus der Stadt befördert.

     

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  3. Pasolini, Maria Callas und die tellurischen Mächte
    Autor*in: Voss, Dietmar

    Als der Filmproduzent Franco Rossellini 1969 den Kontakt zwischen Pasolini und Maria Callas herstellte, brachte er nicht nur zwei der außergewöhnlichsten Künstler des 20. Jahrhunderts - beide stolz und zerbrechlich, archaisch und modern - für die... mehr

     

    Als der Filmproduzent Franco Rossellini 1969 den Kontakt zwischen Pasolini und Maria Callas herstellte, brachte er nicht nur zwei der außergewöhnlichsten Künstler des 20. Jahrhunderts - beide stolz und zerbrechlich, archaisch und modern - für die Arbeit am Set von Pasolinis Euripides-Verfilmung Medea zusammen. Zugleich ergab sich dadurch eine intersubjektive Konstellation, die - im Schmelztiegel einer intensiven, aber tragischen Freundschaft und Zuneigung - den mythischen Unterstrom hervorquellen ließ, der die besondere Existenz und das künstlerische Werk Pasolinis gleichermaßen grundiert und zusammenschmiedet. Es ist das Magma der tellurischen Mächte, das die Verschmelzung von Leben und Poesie zu einer "corporeita pasoliniana", zur pasolinispezifischen "Körperlichkeit der poetischen Aktion" (Giovanni Giudici) erhellen kann, ohne sie einem subjektiven Willkürakt zuzuschreiben.

     

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    Quelle: CompaRe
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Öffentliche Darbietungen, Film, Rundfunk (791); Literatur und Rhetorik (800); Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Sammlung: Passagen Verlag, Weimarer Beiträge
    Schlagworte: Pasolini, Uberto; Callas, Maria
    Lizenz:

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    info:eu-repo/semantics/openAccess

  4. Sentimental journeys : die Transformation der Heldenfigur in Tom Tykwers "Das Parfum" (Patrick Süskind) und Stephen Daldrys "Der Vorleser" (Bernhard Schlink)
    Autor*in: Morrien, Rita

    Seit einigen Jahren setzt die Filmwirtschaft wieder verstärkt darauf, das breite Publikum mit der Adaption von literarischen Texten in die Kinosäle zu locken. Das Interesse erstreckt sich sowohl auf Klassiker als auch auf Werke der... mehr

     

    Seit einigen Jahren setzt die Filmwirtschaft wieder verstärkt darauf, das breite Publikum mit der Adaption von literarischen Texten in die Kinosäle zu locken. Das Interesse erstreckt sich sowohl auf Klassiker als auch auf Werke der Gegenwartsliteratur: Thomas Manns 'Buddenbrooks', Heinrich Manns 'Henri IV', Theodor Fontanes 'Effi Briest', Martin Walsers 'Ein fliehendes Pferd', Patrick Süskinds 'Das Parfum' und Bernhard Schlinks 'Der Vorleser' wurden innerhalb weniger Jahre auf die Leinwand gebracht. Die Liste lässt sich mit populären Titeln vor allem der jüngeren Literatur fortsetzen, etwa Thomas Brussigs 'Am kürzeren Ende der Sonnenallee', Judith Hermanns Erzählband 'Nichts als Gespenster' (vielleicht die gelungenste der hier genannten 'Literaturverfilmungen', Benjamin Leberts 'Crazy', Sven Regeners 'Herr Lehmann', Frank Goosens 'Liegen lernen' und Martin Suters Romane 'Small World' und 'Lila Lila'. Dieses neu erstarkte Interesse an der Literatur mag auch eine Reaktion auf den florierenden Diskurs über den angeblichen oder tatsächlichen deutschen Bildungsnotstand sein: Wenn die Schule als Bildungsinstitution versagt, muss die Unterhaltungsindustrie versuchen, die klaffenden Löcher zu stopfen, das Heer der Leseunwilligen via Bild mit einem gewissen Maß an Kanonischem zu versorgen. Ich konzentriere mich hier auf zwei 'Literaturverfilmungen', deren Macher offenbar auf eine in zahlreichen Ratgebern und Fachpublikationen zur filmischen Dramaturgie propagierte - aber auch kritisch diskutierte - 'Rezeptur' gesetzt haben, um die Chancen auf einen kommerziellen Erfolg zu erhöhen.

     

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  5. Gedichte aus Filmen - Filme im Gedicht : Albert Ostermaiers lyrische Arbeit mit dem französischen Film noir

    Albert Ostermaiers Werk nimmt eine Sonderstellung ein in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur: zum einen weil sich der Autor mit großer Selbstverständlichkeit in allen Gattungen bewegt und zum anderen, weil er intertextuelle und intermediale... mehr

     

    Albert Ostermaiers Werk nimmt eine Sonderstellung ein in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur: zum einen weil sich der Autor mit großer Selbstverständlichkeit in allen Gattungen bewegt und zum anderen, weil er intertextuelle und intermediale Bezüge ungewohnt offen verarbeitet und damit offensiv ausstellt, dass die schriftliche Literatur (zumal im 21. Jahrhundert) immer auch von anderen Künsten profitiert und aus diesen 'gemacht' ist. Vergleichbare Bezüge sind schon einigen Werktiteln zu entnehmen wenn Dramen 'Tatar Titus', 'The Making Of B.-Movie' bzw. 'Radio Noir' und Gedichtbände 'Autokino' und 'Wer sehen will' heißen. Bezüge zu Shakespeare klingen damit ebenso an wie zur amerikanischen Tradition der billigeren kleineren Filmproduktion, zum Hörmedium des Radios wie auch zu der einer bestimmten Form der Filmrezeption; und nicht zuletzt zur Photokunst, wenn sich in 'Wer sehen will' alle Gedichte auf die abgebildeten Photos Donzellis beziehen. Diese Mischung aus so genannter hohen und populärer Kultur ist kennzeichnend für Ostermaiers unbefangenen Umgang mit kulturellen und ästhetischen Traditionen. Das zeigt auch der kleine Band mit dem Titel 'Der Torwart' ist immer dort, wo es weh tut. Die Populärkultur des Sports wird in diesem Band gattungsübergreifend verhandelt: Die Sammlung beginnt mit drei lyrischen 'ode[n] an kahn'; findet später ihre Fortsetzung in einer dramatisch-dialogischen Szene 'Eins mit der eins' während im Rest des Bandes so genannte epische Texte dominieren und essayistisch-philosophische Gedanken versammeln, die um den Fußballsport kreisen. Dabei schreibt sich Ostermaier mit der Ode in eine lyrische Tradition ein, die schon in der Antike begonnen hat, während er in den epischen Texten über aktuelle und alltägliche Fußballangelegenheiten nachdenkt, über einen Sport also dem massenhafte Aufmerksamkeit zuteil wird und der globale schichten- und klassenübergreifende Beachtung findet.

     

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    Quelle: CompaRe
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Öffentliche Darbietungen, Film, Rundfunk (791); Literatur und Rhetorik (800); Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Sammlung: Passagen Verlag, Weimarer Beiträge
    Schlagworte: Ostermaier, Albert; Lyrik; Film; Film noir
    Lizenz:

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    info:eu-repo/semantics/openAccess