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  1. Das Ereignis des Schreibens : Foucault, Heine und das Politische

    Als Heinrich Heine Anfang der 1850er-Jahre seine Pariser Artikelserie aus den 1840er-Jahren für sein Lutezia-Buch überarbeitete, hatten die Hoffnungen des Vormärz einer nachrevolutionären Resignation Platz gemacht, die auch den unerschütterlichen... mehr

     

    Als Heinrich Heine Anfang der 1850er-Jahre seine Pariser Artikelserie aus den 1840er-Jahren für sein Lutezia-Buch überarbeitete, hatten die Hoffnungen des Vormärz einer nachrevolutionären Resignation Platz gemacht, die auch den unerschütterlichen Skeptiker, Liberalen und Tendenz-Materialisten ergriff. Zumal Heines Gesundheit vor der gescheiterten Geschichte in die Knie ging. Krank wie die Seele und die Revolution zwang der Körper dem Schreibenden den Bleistift auf, der unter der Hand die Tinte der vorrevolutionären Jahre überschrieb und umbaute. Die gedruckte Lutezia verrät davon wenig; sie gibt sich den Anschein, als sei sie tatsächlich jenes "ehrliche Daguerreotyp", von dem im "Zueignungsbrief" die Rede ist und das nach Heines Worten "eine Fliege eben so gut wie das stolzeste Pferd treu wiedergeben" soll, weshalb "meine Berichte [...] ein daguerreotypisches Geschichtsbuch [sind], worin jeder Tag sich selber abkonterfeite". Die überlieferten Manuskripte sprechen eine andere Sprache. Sie stehen im Zeichen zweier Ereignisse, die aus der Lutezia ein höchst ungewöhnliches und nach wie vor unterschätztes Dokument politischen Schreibens machen: der Revolution von 1848 - die Heine Anfang der 40er-Jahre heranzuschreiben hofft, und deren Eintritt und Scheitern er aus der Zukunft der 50er-Jahre prophetisch hineinschreiben wird - und des Schreibaktes selbst, der auf dem Papier noch einmal inszeniert und durchdenkt, was schon vorbei und doch der Gegenwart zugeneigt ist. Das führt zu dem seltsamen Umstand, dass erst die doppelte Lektüre, die des gedruckten Buchs wie der Manuskripte, einen 'ehrlichen' Zugang zu Heines Begriff des Politischen erlaubt, weil nur so das Maskenspiel und die Inszenierung des Schreibens als politische Tat in Augenschein genommen werden kann. Schauplatz dieses doppeläugigen Ereignisses ist der Körper, und zwar so, wie ihn Michel Foucault in "Nietzsche, die Genealogie, die Historie" beschrieben hat: "Die Genealogie stellt als Analyse der Herkunft eine Verbindung zwischen Leib und Geschichte her. Sie soll zeigen, dass der Leib von der Geschichte geprägt und von ihr zerstört wird."

     

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  2. Kritik als Partei : die junghegelschen Veränderungen der philosophischen Kritik im Vormärz
    Autor*in: Clochec, Paulin

    Die junghegelsche Bewegung bildete, indem sie sich als Partei darstellte, eine wichtige Neuerung in der Geschichte der Auffassungen und der Praktiken der Philosophie. Während eine traditionelle Auffassung der Philosophie Parteilichkeit als Symptom... mehr

     

    Die junghegelsche Bewegung bildete, indem sie sich als Partei darstellte, eine wichtige Neuerung in der Geschichte der Auffassungen und der Praktiken der Philosophie. Während eine traditionelle Auffassung der Philosophie Parteilichkeit als Symptom fehlender Allgemeinheit ablehnt und sie deshalb als für die Philosophie ungeeignet betrachtet, verteidigten als Erste die Junghegelianer eine Auffassung der Philosophie als Parteinahme. Bei ihnen bedeutet Philosophie ein in den Kämpfen seiner Zeit engagiertes Lager und nicht eine über dieselben hinausragende Stellung. Weit davon entfernt, als ein Fehler zu gelten, wird Parteilichkeit bei den Junghegelianern zum Beleg für die Wirklichkeit der Philosophie oder für ihre Fähigkeit, ihre eigene Zeit zu begreifen und auf sie zu wirken. Diese Umwandlung entspricht der im Vormärz stattfindenden Veränderung eines Diskursregimes der Kritik und impliziert einen Bruch mit dem Diskursregime des in der nahen Vergangenheit liegenden sogenannten Jahrhunderts 'der Kritik' oder der Aufklärung. [...] Die Entwicklung einer Kritik agonistischer Natur konnte, so scheint es, nur in der dem Vormärz zugrunde liegenden Situation seine geschichtliche Bedingung finden, nämlich in der Erfahrung des revolutionären Ereignisses und seiner Repression. In diesem neuen Erfahrungsfeld bietet die junghegelsche Definition der Kritik als Partei die Gelegenheit einer doppelten Verwandlung der Philosophie, nämlich deren Form und deren Inhalt. Die Absicht dieses Aufsatzes ist es, das Paradigma, die Begründung und die Folgen dieser parteilichen Kritik bei einigen zentralen Figuren der junghegelschen Bewegung zu erläutern.

     

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    Quelle: CompaRe
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    ISBN: 978-3-8498-1112-9
    DDC Klassifikation: Philosophie und Psychologie (100); Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Sammlung: Aisthesis Verlag
    Schlagworte: Linkshegelianer; Kritik
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  3. [Rezension zu:] Der Einzige. Jahrbuch der Max-Stirner-Gesellschaft, Band 1/2008. Zur Aktualität der Philosophie Max Stirners

    Rezension zu Der Einzige. Jahrbuch der Max-Stirner-Gesellschaft, Band 1/2008. Zur Aktualität der Philosophie Max Stirners. Seine Impulse für eine interdisziplinäre Diskussion der kritisch-krisischen Grundbefindlichkeit des Menschen. Hg. von Bernd... mehr

     

    Rezension zu Der Einzige. Jahrbuch der Max-Stirner-Gesellschaft, Band 1/2008. Zur Aktualität der Philosophie Max Stirners. Seine Impulse für eine interdisziplinäre Diskussion der kritisch-krisischen Grundbefindlichkeit des Menschen. Hg. von Bernd Kast und Geert-Lueke Lueken. Leipzig: Max Stirner Archiv, edition unica 2008.

     

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    Quelle: CompaRe
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Rezension
    Format: Online
    ISBN: 978-3-89528-924-8
    DDC Klassifikation: Philosophie und Psychologie (100); Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Sammlung: Aisthesis Verlag
    Schlagworte: Stirner, Max
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  4. Jahrbuch / FVF, Forum Vormärz Forschung - 22.2016 : Anarchismus in Vor- und Nachmärz / herausgegeben von Detlev Kopp und Sandra Markewitz

    Für Deutschland gilt nach wie vor, wie Olaf Briese es jüngst formulierte, "dass anarchistische Theorieanalysen aus dem Feld derjenigen kommen, die sich selbst als Anarchisten verstehen." Völlig zutreffend stellt er fest, dass... mehr

     

    Für Deutschland gilt nach wie vor, wie Olaf Briese es jüngst formulierte, "dass anarchistische Theorieanalysen aus dem Feld derjenigen kommen, die sich selbst als Anarchisten verstehen." Völlig zutreffend stellt er fest, dass "[u]niversitär-akademisches Milieu und anarchistisches Milieu sich nicht [...] aneinander beflecken [wollen]." Der vorliegende Band hat den Anspruch, diesem Muster nicht zu entsprechen. Er versammelt Beiträge aus beiden "Milieus", wobei insbesondere darauf hinzuweisen ist, dass sich gerade die deutsche Literaturgeschichtsschreibung mit der Thematik Anarchismus in der Literatur bislang so gut wie gar nicht beschäftigt hat. Und sicher wird es auch überraschen, wenn in diesem Kontext neben den explizit philosophischen Bezügen von Autoren wie Friedrich Schlegel, Christian Dietrich Grabbe, Gottfried Keller oder Friedrich Theodor Vischer die Rede ist.

     

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    Quelle: CompaRe
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Teile des Periodikums; Teile des Periodikums
    Format: Online
    ISBN: 978-3-8498-1205-8; 3-8498-1205-7
    DDC Klassifikation: Philosophie und Psychologie (100); Politikwissenschaft (320); Literatur und Rhetorik (800); Geschichte Europas (940)
    Sammlung: Aisthesis Verlag
    Schlagworte: Anarchismus; Geschichte 1780-1860
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  5. Vade retro! : zur Repulsionsgeschichte von Stirners 'Einzigem'
    Autor*in: Laska, Bernd A.

    Mit "Stirners Einzigem" ist das Buch 'Der Einzige und sein Eigentum' von Max Stirner gemeint, das gegen Ende des Vormärz erschien. Das Buch war ein Skandalon, ein paradoxes Skandalon allerdings, weil es ideengeschichtlich dort am eingreifendsten... mehr

     

    Mit "Stirners Einzigem" ist das Buch 'Der Einzige und sein Eigentum' von Max Stirner gemeint, das gegen Ende des Vormärz erschien. Das Buch war ein Skandalon, ein paradoxes Skandalon allerdings, weil es ideengeschichtlich dort am eingreifendsten wirksam wurde, wo die Reaktion verborgen und indirekt blieb, bei Marx und Nietzsche. Ich habe den diffusen Status des 'Einzigen', der sich daraus ergab und den er, obwohl kein Mangel an Sekundärliteratur herrscht, im Grunde bis heute behielt, in einer Wirkungsgeschichte dargestellt und diese mit einem sprechenden Neologismus eine Re(pulsions- und De)zeptionsgeschichte genannt.

    Auf die Repulsionsgeschichte des Einzigen gemünzt ist das "Vade retro!" im Titel, denn eine Reihe durchaus bedeutender Denker sahen in Stirners Ideen tatsächlich den Inbegriff des Bösen, Teuflischen bzw. "aufgeklärterweise" den Einbruch des Tierischen, Unmenschlichen, Barbarischen, Zerstörerischen in die kulturelle Welt. Einige waren dabei so entschieden, dass sie ihre philosophische Position wesentlich - wenngleich undeklariert - in Abwehr von Stirners Ideen entwickelten.

    Ich werde - nach einer biografischen Skizze zu Leben und Werk Stirners - diese Repulsionsgeschichte in ihren markanteren Stationen wie in einem Parcours durchlaufen, um zu zeigen, dass diese Bezeichnung adäquat ist. Die mit ihr verwobene Dezeptionsgeschichte, also die das Inhaltliche betreffenden Täuschungen, Selbsttäuschungen und Verdrängungen der Abwehrenden, können hier nur beiläufig zur Sprache kommen.

     

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    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: CompaRe
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Philosophie und Psychologie (100); Neuzeitliche westliche Philosophie (190); Literatur und Rhetorik (800)
    Sammlung: Aisthesis Verlag
    Schlagworte: Stirner, Max; Der Einzige und sein Eigentum; Rezeption; Vormärz
    Lizenz:

    publikationen.ub.uni-frankfurt.de/home/index/help

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    info:eu-repo/semantics/openAccess