Konferenzen, Tagungen

Literaturgeschichten in der digitalen Lehre

Beginn
22.11.2023
Ende
24.11.2023

Die theoretische Unmöglichkeitserklärung der Literaturgeschichte im ausgehenden 20. Jahrhundert wurde (und wird) begleitet von einem grundlegenden Zweifel an der Sinnhaftigkeit eines Literaturkanons. Aus dieser Entwicklung resultiert bis heute der prekäre Status, der Literaturgeschichte im germanistischen Studium zukommt.

Dem entgegen steht der ungeminderte Bedarf sowohl der literaturwissenschaftlichen als auch der lehramtsbezogenen germanistischen Studiengänge an der Vermittlung überblickshafter Ordnungsstrukturen. In verstärktem Maße gilt dies für das Bachelor-Studium, in dem Studierende außerdem weiterreichende, für ein Studium relevante Kompetenzen erwerben sollen.

Mit Blick auf die digitalen Entwicklungen der vergangenen Jahre stellt sich nun die Frage, ob bzw. inwieweit digitale Lehr-Lern-Szenarien spezifische Lösungen für dieses Problem bereithalten können und welchen Herausforderungen sich eine Lehre stellen muss, die fachspezifisch mit digitalen Inhalten arbeitet.

Unter dem Tagungstitel „Literaturgeschichten in der digitalen Lehre“ werden Literaturwissenschaftler*innen zusammengeführt, die sich in den vergangenen Jahren sowohl aus praktischer als auch aus programmatischer Perspektive intensiv mit den Möglichkeiten und Schwierigkeiten digitaler Lehre im Fach auseinandergesetzt haben. Digital- und Präsenzlehre werden dabei bewusst nicht als Fronten verstanden, deren Vor- und Nachteile gegeneinander ausgespielt werden könnten. Stattdessen werden unter anderem auch die Herausforderungen und Chancen hybrider Szenarien in der Lehre analysiert. Außerdem soll nicht die Vorstellung reiner Best- oder Worst-Practice-Beispiele oder digitaler Tools im Zentrum stehen. Vielmehr zielt die Tagung auf eine Verzahnung von programmatischen und praxisbezogenen Aspekten, bei denen nicht zuletzt auch Fragen nach dem didaktischen Nutzen und der Produktivität von Multimedialität in der Vermittlung gestellt werden. Der Abend des zweiten Tages klingt mit einer Lesung von Jörg Piringer aus.

Diese Tagung geht aus dem Projekt „LiGeDi: Literaturgeschichte(n) erarbeiten – Gemeinsam im Digitalen“ der Universitäten Bielefeld und Paderborn sowie der Bergischen Universität Wuppertal hervor, das durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre gefördert wird. Eine Online-Teilnahme ist möglich, beachten Sie dafür bitte die Informationen auf der Projektwebsite.

Programm:

Mittwoch, 22.11.

14.00 Uhr: Matthias Buschmeier: Begrüßung und Projektvorstellung „LiGeDi: Literaturgeschichte(n) erarbeiten – Gemeinsam im Digitalen“

14.45 Uhr: Eröffnungsvortrag von Norbert Eke: Verdatungen. Literaturgeschichtsschreibung im Horizont der dritten Medienrevolution

15.30 Uhr: Kaffeepause

16.00 Uhr: Elke Brüggen u. Peter Glasner (Bonn): Literaturgeschichtliche Perspektiven digitaler Lehre in der Germanistischen Mediävistik

17.00 Uhr: Andrea Sieber u. Julia Siwek (Passau): Mittelalter, multimodal – Literaturgeschichte(n) anhand von Handschriften-Digitalisaten vermitteln

Donnerstag, 23.11.

09.30 Uhr: Christine Frank (FU Berlin): Konstellationen österreichischer Literatur – ein literaturgeschichtlicher Ansatz auch für die digitale Lehre?

10.30 Uhr: Andrea Schütte (FU Berlin): ‚Digital ist wie analog, nur anders‘?! Didaktische Perspektiven auf Motivation und fachwissenschaftliche Perspektiven auf Komplexität in der digitalen Lehre von Literaturwissenschaft

11.30 Uhr: Kaffeepause

12.00 Uhr: Uwe Spörl (Bremen): Texte, Kontexte und Texte. Zu den Möglichkeiten und Grenzen digitaler Literaturgeschichtsvermittlung

13.00 Uhr: Mittagspause

14.00 Uhr: Malte Kleinwort (Bochum): Kollaboratives Arbeiten in asynchronen Lernphasen

15.00 Uhr: Ralf Erlebach u. Anne Schwarz (Wuppertal): Was steckt da (noch) im literarischen Schulranzen? Bausteine des Schulvorwissens aus dem Literaturunterricht fürs Studium, deren diagnostische Erfassung und digitale Aufarbeitung

16.00 Uhr: Kaffeepause / Interaktive Präsentationen

17.00 Uhr: Podiumsdiskussion (Moderation: Anne-Rose Meyer) „Digitale Lehre in der germanistischen Literaturwissenschaft. Schwierigkeiten und Chancen“. Mit Johannes Lehmann (Bonn), Carolin Führer (Tübingen), Matthias Buschmeier (Bielefeld), Johanna von der Fecht u. Jana Eckardt (Göttingen)

18.30 Uhr: Abendessen

20.00 Uhr: Daten/Poesie. Jörg Piringer liest aus seinem digitalliterarischen Werk (Moderation: Norbert Eke)

Freitag, 24.11.

09.30 Uhr: Claudius Sittig (Freiburg): Potenziale einer digitalen Lehr- und Forschungsumgebung (am Beispiel eines Projekts zu Inkle & Yariko im 18. Jahrhundert)

10.30 Uhr: Christian Sieg (Münster): Blackbox E-Learning? Für eine Optimierung von digitalen Selbstlernprozessen mithilfe von Learning Analytics

11.30 Uhr: Kaffeepause

12.00 Uhr: Alexandra Pontzen (Duisburg-Essen): LSL – Lesen, Schreiben, Lektorieren. Ein Werkstattbericht zu digitalen Lehrprojekten im Bereich Literaturkritik

13.00 Uhr: Abschluss und Ausblick

13.30 Uhr: Ende der Tagung

Quelle der Beschreibung: Information des Anbieters

Forschungsgebiete

Literaturgeschichtsschreibung (Geschichte; Theorie)
Literaturgeschichtsvermittlung

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Germanistik
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Germanistik
Bergische Universität Wuppertal (BUW)
Germanistik

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Bilker Str. 12-14
40213 Düsseldorf
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Beitrag von: Stephanie Wollmann
Datum der Veröffentlichung: 25.10.2023
Letzte Änderung: 25.10.2023